Die Beistandschaft nach Art. 308 ZGB

Möglichkeiten und Grenzen

Gegenstand dieser Arbeit ist die Beistandschaft nach Art. 308 Abs. 1–3 ZGB des zivilrechtlichen Kindesschutzes. Sie ist die meistverordnete Massnahme im zivilrechtlichen Kindesschutz und die Zahl ihrer Verordnungen hat in den letzten zwölf Jahren stark zugenommen. Anhand einer Literaturrecherche gehen die Autorinnen der Frage nach, was zu dieser Entwicklung geführt haben könnte. Sie suchen Erklärungen in der Struktur der Familie, den äusseren, gesellschaftlichen und individuellen Einflüssen auf die Familie und deren mögliche Auswirkungen auf die Erziehung und Entwicklung der Kinder. Das Kindeswohl und seine Gefährdung sind im Rahmen des zivilrechtlichen Kindesschutzes entscheidende Kriterien. Auch auf der gesetzgeberischen Seite kam es in den letzten Jahren zu Veränderungen. Mit der Ratifizierung der UN-Kinderrechtskonvention wurden Kinderrechte (neu) definiert und dementsprechend Gesetze und Rechtsprechungen angepasst. Die Hauptfrage dreht sich um die Möglichkeiten und Grenzen der Beistandschaft. Die Autorinnen beschreiben die behördlichen und organisatorischen Strukturen und setzen sich mit den Zielsetzungen, Erwartungen und Möglichkeiten der Massnahme auseinander, die sowohl an die Beiständinnen und Beistände wie auch an die Adressatinnen und Adressaten gerichtet werden. In der Mandatsführung wird sozialarbeiterisches Denken und Handeln mit einem gesetzlichen Auftrag verknüpft. Die Arbeit ist aus der Optik von Praktikerinnen geschrieben, was in den Schlussfolgerungen spürbar ist. Eine Beistandschaft ist eine gesetzliche und behördliche Intervention, die zum Schutz des Kindeswohls errichtet wird. Doch unter welchen Voraussetzungen kann sie die erwünschte und erwartete Wirkung erzielen und wo sind ihr Grenzen gesetzt?

Mehr Weniger
Beatrice Juchli, Heidi Walther
Die Beistandschaft nach Art. 308 ZGB
Möglichkeiten und Grenzen
Bachelor-Thesis
01.01.2011