Der Einfluss von aktiven Altersbildern auf die freiwillige Sozialberatung älterer Menschen

Und wenn man nicht aktiv sein kann oder möchte?

Altersbilder verstehen sich als gesellschaftliche Vorstellungen eines guten und gelungenen Lebensabschnitts «Alter». Je nach Kultur und Zeitepoche können diese Vorstellungen variieren. In der Schweiz und weiteren Teilen Mitteleuropas lässt sich in den letzten Jahrzehnten eine Veränderung der Altersbilder feststellen. Während früher ein sozialer Rückzug im Alter als «Normalfall» angesehen wurde, tendieren die heutigen Altersbilder zu Aktivismus. Der vorliegenden Arbeit liegt deshalb die Frage zugrunde, welchen Einfluss diese neuen, aktiven Altersbilder auf ältere Menschen ausüben und wie die Sozialarbeit in der Beratung auf mögliche Problematiken reagieren kann. Der sogenannte Lebensabschnitt «Alter» ist keinesfalls eine einheitliche Lebensphase, sondern zeichnet sich durch seine Vielfalt aus. Es gibt ältere Menschen welche ihre Freiheiten in Form von Aktivitäten ausleben können. Viele ältere Menschen können jedoch aufgrund verschiedensten Faktoren, zum Beispiel Armut oder gesundheitlichen Einschränkungen, diesem aktiven Altersbild nicht entsprechen. Eine weitere Gruppe älterer Personen möchte sich bewusst nicht gemäss diesem Altersbild verhalten. Die Soziale Arbeit soll deshalb die neuen aktiven Altersbilder kritisch beäugen, die positiven Aspekte des Alters benennen, aber auch die Schattenseiten berücksichtigen. Eine Sowohl-als-auch-Sicht ist gefragt. Bezogen auf die freiwillige Sozialberatung der Pro Senectute macht eine Sensibilisierung der Sozialarbeitenden gegenüber aktuellen Altersbildern Sinn. So können in der Beratung von Klientinnen und Klienten mögliche Schwierigkeiten erkannt- und eine soziale Teilhabe unter Berücksichtigung ihrer Selbstbestimmung gefördert werden.

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Thomas Gisler
Der Einfluss von aktiven Altersbildern auf die freiwillige Sozialberatung älterer Menschen
Und wenn man nicht aktiv sein kann oder möchte?
Bachelor-Thesis
15.08.2017