Kann Recovery die Lebensweltorientierte Soziale Arbeit erweitern?

Zur Integration eines disziplinfremden Handlungskonzepts in die Soziale Arbeit

Die vorliegende Bachelorarbeit untersucht, ob Recovery als Behandlungsansatz in psychiatrischen Berufen als Konzept der Lebensweltorientierten Soziale Arbeit fungieren und damit eine Erweiterung der Lebensweltorientieren Sozialen Arbeit darstellen kann. Es wurde festgestellt, dass Recovery mit der Konzeption Lebensweltorientierung in Passung gebracht werden kann, was trotz des unterschiedlichen Gegenstands der Disziplinen und Professionen auf ein geteiltes Menschenbild zurückzuführen ist. In dessen Folge ergeben sich auch Parallelen in der Analyse des Gegenstands und dem Vorgehen seiner Bearbeitung. Mit dem Fokus auf die Identitätsarbeit psychisch erkrankter Menschen und der Rückgewinnung der Verantwortung über ihr Leben hat Recovery einen spezifischen Behandlungsschwerpunkt, der in der Lebensweltorientierten Sozialen Arbeit nicht vorgesehen ist. Auch hier geht es jedoch um einen gelingenderen Alltag dieser Zielgruppe. Recovery hat sich gemäss empirischen Befunden als wirksam erwiesen. Die Integration des Ansatzes in die Lebensweltorientierte Soziale Arbeit bietet sich aus verschiedenen Gründen an: Zum einen verfügten Professionelle über ein Instrumentarium, dass auch vielen Klienten und Klientinnen in der Sozialen Arbeit zugutekommen kann, befinden auch sie sich vielfach in einem Zustand von Ohnmacht und Ausgeliefertsein. Indem Soziale Arbeit sich für ein ambulantes Recovery engagierte, ermöglichte sie alltagsnahe Hilfe für psychisch erkrankte Menschen und könnte damit einen gesundheitspolitischen Beitrag für die Gesellschaft leisten.

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Reneta Marinova
Kann Recovery die Lebensweltorientierte Soziale Arbeit erweitern?
Zur Integration eines disziplinfremden Handlungskonzepts in die Soziale Arbeit
Bachelor-Thesis
15.08.2018