Blick in den Spiegel

die gegenwärtige Situation der non-formalen Bildung aus der Perspektive der Soziokulturellen Animation

Die Autor*innen nehmen die allgemein wahrnehmbare Tendenz, «Freizeit» und «Schule» zu verweben, zum Anlass der vorliegenden Arbeit. Die sog. Scholarisierung von Freizeit steht in einem Konkurrenzverhältnis zum Selbstverständnis der Soziokulturellen Animation, auch Bildung anzubieten. Anhand vorhandener Literatur wird die Rolle der Soziokulturellen Animation im Schweizer Bildungssystem beleuchtet. Im Fokus steht dabei die Zielgruppe der Kinder und Jugendlichen. Aktuelle Entwicklungen in der Bildungspolitik, wie der Ausbau der Tagesschulen, zeigen, dass Schulen zunehmend mit non-formalen Bildungsangeboten betraut werden (Scholarisierung von Freizeit). Gleichzeitig werden Mittel gekürzt oder an Leistungsziele, die sich an der formalen Bildung orientieren, geknüpft (Ökonomisierung von Bildung). Die Autor*innen legen dar, dass Soziokulturelle Animation sich als Bildungsanbieterin versteht und einen rechtlichen Bildungsauftrag hat. Es folgt eine Auseinandersetzung mit der Zielgruppe - diese steht bei ihrer formalen Bildung und im Kontext des gesellschaftlichen Wandels zunehmend unter Druck. Die Gründe dafür sind vielseitig und werden fragmentarisch beleuchtet. Die Autor*innen diskutieren anhand Grundlagen das Potential der non-formalen Bildung, insbesondere im gesamtgesellschaftlichen Kontext. Sie gelangen zum Schluss, dass Soziokulturelle Animation als integraler Bestandteil des Schweizer Bildungssystems betrachtet werden muss. Sie lässt sich durch Freizeitangebote im schulischen Kontext nicht ersetzen und kann – im Sinne einer Ökonomisierung – nicht den gleichen Leistungszielen unterworfen werden, weil sie gerade keine Leistung fordert, sondern Partizipation fördert.

Mehr Weniger
Derya Cukadar, Dino Šabanović
Blick in den Spiegel
die gegenwärtige Situation der non-formalen Bildung aus der Perspektive der Soziokulturellen Animation
Bachelor-Thesis
74 Seiten
08.2023
10.26038/909114