Evangelikaler Glaube bei Sozialarbeitenden

Herausforderungen und Chancen

Evangelikaler Glaube, der in Freikirchen gelebt wird, wird oftmals mit Fundamentalismus gleichgesetzt. Das Thema Glaube bzw. Religion wird in der Literatur der Sozialen Arbeit häufig aufgegriffen und in Bezug auf die persönlichen Überzeugungen kritisch diskutiert. Es lassen sich Aussagen finden, aus denen hervorgeht, dass gläubige Professionelle der Sozialen Arbeit entgegengesetzte Werte vertreten würden. Eine klare Position der Sozialen Arbeit lässt sich jedoch nicht erkennen. Ob der evangelikale Glaube als positiv oder negativ, als Ressource oder Hindernis eingeschätzt wird, wird aus den verschiedenen Diskursen nicht deutlich. Die vorliegende Bachelorarbeit setzt sich mit diesem Thema auseinander und erörtert die Frage, welchen Einfluss der evangelikale Glaube von Sozialarbeitenden auf ihr professionelles Handeln im Berufsalltag hat. Anhand eines Leitfadens wurden qualitative Interviews mit fünf Experten und einer Expertin geführt, wobei der Fokus auf der individuellen und persönlichen Einschätzung der Interviewten zu dieser Frage lag. Theorien zu menschlichen Bedürfnissen, zur menschlichen Handlung, zur Werteorientierung und zum gesellschaftlichen Wandel bilden die Basis zur Diskussion der Interviewergebnisse, welche anhand der strukturierenden Inhaltsanalyse gewonnen wurden. Die Auswertung zeigte, dass der Glaube für die Befragten ausschliesslich eine Ressource für ihren persönlichen Berufsalltag darstellt. Schlussfolgernd bedeutet dies, dass der evangelikale Glauben durchaus einen Mehrwert im Berufsfeld der Sozialen Arbeit erbringen kann, weshalb es wichtig erscheint, diesem mit Beachtung und Wertschätzung zu begegnen.

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Gerda Menzi, Mirela Nica
Evangelikaler Glaube bei Sozialarbeitenden
Herausforderungen und Chancen
Bachelor-Thesis
15.08.2019