Gender in der Fankurve

Eine Forschungsarbeit zu gendertheoretischen Ansätzen in der Deutschschweizer Fanarbeit

Der Fussballsport zieht Jung und Alt in seinen Bann. Jedoch hat dieser Massensport auch seine negativen Seiten. Intoleranz, Aggressionen und Gewalt an Fussballveranstaltungen und in ihrem Umfeld sind altbekannte Phänomene, welche sowohl in den Medien wie auch in der sozioprofessionellen und der clubbezogenen Fanarbeit thematisiert werden. Interessant dabei ist, dass trotz der erwähnten Probleme in der fussballbezogenen Forschung das Thema Geschlecht konsequent umgangen wird. In der vorliegenden Forschungsarbeit wird einerseits der Frage nachgegangen, wie Deutschschweizer Fanarbeitende die Zusammensetzung und das daraus resultierende Verhalten der Fanszene deuten und bewerten sowie andererseits, welche gendertheoretischen Ansätze sie vertreten. Die Auswertungen zeigen, dass die Fanszene als männerdominiert, patriarchalisch und hierarchisch gegliedert beschrieben wird, was die Mehrheit der Interviewten als problematisch bewertet. Bei den Befragten ist nur wenig Bewusstheit und Sensibilität für geschlechterbezogene Themen vorhanden. Diverse Interviewaussagen bestätigen, dass es in der Fanszene zu Diskriminierung, Sexismus und Geschlechterstereotypisierungen kommt. Demnach besteht Handlungsbedarf im Bereich der Aus- und Weiterbildung der Fanarbeitenden, der Präventionsarbeit mit den Fans, der Fanarbeitskonzepte, der Genderkompetenzentwicklung und der Verwendung einer genderneutralen Sprache.

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Jonas Niederhauser, Benedikt Schumacher, Lara Zambaldi
Gender in der Fankurve
Eine Forschungsarbeit zu gendertheoretischen Ansätzen in der Deutschschweizer Fanarbeit
Bachelor-Thesis
15.08.2018