Homonegativität bei Jugendlichen in der offenen Jugendarbeit

Homonegativität ist in der heutigen Gesellschaft, vor allem bei Jugendlichen, noch immer vorhanden. Antihomosexuelle Gewalt begegnet einem, insbesondere in verbaler Form, verstärkt an Schulen oder in ausserschulischen Bildungssystemen, wie dies die offene Jugendarbeit darstellt. Folglich besteht für Fachpersonen der offenen Jugendarbeit Handlungsbedarf, um auf diese Diskriminierungsformen adäquat reagieren zu können. Die vorliegende Studienarbeit beschäftigt sich mit möglichen Ursachen für Homonegativität bei Jugendlichen und zählt Handlungsmöglichkeiten für Fachpersonen der offenen Jugendarbeit im Umgang mit Homonegativität auf. Aufgrund der Auseinandersetzung mit entwicklungspsychologischen Theorien und gesellschaftlichen Normvorstellungen konnte ein Zusammenhang zwischen heteronormativen Strukturen und den Entwicklungsaufgaben von Jugendlichen aufgezeigt werden. Es konnte dargestellt werden, inwiefern Othering-Prozesse und der Wunsch nach sozialer Anerkennung auf das Zustandekommen von Homonegativität bei Jugendlichen einwirken. Insbesondere wurde der Einfluss von heteronormativen Vorstellungen auf die Entwicklung der Geschlechtsidentität von Jugendlichen aufgezeigt und dies in Zusammenhang mit Homonegativität und antihomosexueller Gewalt bei Jugendlichen gebracht. Zusätzlich liess sich aus dem entwicklungspsychologischen Konzept der Identifikation die vermehrte Häufigkeit von Homonegativität bei Jungen erklären. Aufbauend auf diesen Erkenntnissen wurden handlungspraktische Interventionen aufgezählt, welche Fachpersonen der offenen Jugendarbeit zur Verfügung stehen um auf Homonegativität ihrer Klientel adäquat reagieren zu können. Die Aufweichung von starrem, heteronormativem Denken als auch die Anerkennung von sexueller Vielfalt steht im Umgang mit Heteronormativität bei Jugendlichen im Vordergrund.

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Laura Ruch
Homonegativität bei Jugendlichen in der offenen Jugendarbeit
Studienarbeit
30 Seiten
04.2018
978-3-03796-706-5