Lebensweltorientierte frühkindliche Bildung im sozialen Wohnumfeld

Handlungsfelder für die Soziokulturelle Animation

Bildung vermindert soziale Ungleichheit in der Gesellschaft und kann die Chancengleichheit positiv beeinflussen. Sozial benachteiligte Kinder profitieren aufgrund geringer Startchancen aber oft nur unzureichend von der Schulbildung und müssen vor Schuleintritt in der Entwicklung optimaler Bildungsvoraussetzungen unterstützt werden. Ihre Eltern verfügen meist nicht über das nötige ökonomische, soziale oder kulturelle Kapital, um ihnen bildungsrelevante Lernerfahrungen zu ermöglichen. Frühkindliche Bildung gewährleistet eine ganzheitliche kindliche Aneignungstätigkeit. Studien belegen ihre positive Wirkung auf Bildungsvoraussetzungen, insbesondere bei sozial benachteiligten Kindern. Gerade diese finden aber den Zugang zu Angeboten der Frühkindlichen Bildung oftmals nicht. Die Autorinnen und der Autor gehen der Frage nach, unter welchen Bedingungen Kinder gute Startchancen entwickeln können und ob die Funktionen sowie Ansätze der Soziokulturellen Animation sich eignen, Frühkindliche Bildung niederschwellig zu implementieren. Die Literatur und eine Gruppendiskussion zeigen, dass durch die Verankerung Frühkindlicher Bildung im sozialen Wohnumfeld von Familien deren Lebenswelten berücksichtigt und ein niederschwelliger Zugang geschaffen werden kann. Eltern sowie weitere Personen und Instanzen, die frühkindliche Bildungsprozesse prägen, müssen einbezogen werden. Die Soziokulturelle Animation ist kompetent, zur interdisziplinären und ganzheitlichen Ausgestaltung Frühkindlicher Bildung beizutragen und die Partizipation der Eltern zu ermöglichen. So kann sie in einer Lebensweltorientierten Frühkindlichen Bildung im sozialen Wohnumfeld eine Schlüsselfunktion einnehmen.

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Lea Betschart, Nicole Müller, Stefan Marti
Lebensweltorientierte frühkindliche Bildung im sozialen Wohnumfeld
Handlungsfelder für die Soziokulturelle Animation
Bachelor-Thesis
15.08.2009