Soziokulturelle Animation in der Kinder- und Jugendpsychiatrie

Die vorliegende Forschungsarbeit untersucht, ob und wenn ja inwiefern sich die Soziokulturelle Animation [SKA] mit ihren Zielen und Arbeitsprinzipien auch in einem behandelnden Setting, spezifisch im interdisziplinären Bereich von Kinder- und Jugendpsychiatrien etablieren könnte. Dabei zeigt sich, dass Krankheit und Gesundheit biopsychosozialen Einflussfaktoren unterliegen, welche sowohl belastend wie schützend wirken. Der Einfluss des Sozialen legitimiert zudem den Einbezug der Sozialen Arbeit im Gesundheitswesen. Der psychische Gesundheitszustand von Kindern und Jugendlichen sowie die Überbelastung von Kliniken zeigt zudem die Notwendigkeit einer bedarfsgerechten präventiven und behandelnden Versorgungspraxis auf. Dabei zeigt sich, dass der SKA v.a. eine präventive Funktion zugeschrieben wird, deren Aktivitäten jedoch das Potenzial hätten auch auf Ebene der Behandlung wirksam zu sein. Ein Vergleich von Arbeitsprinzipien und Zielen der SKA zu denen von Kinder- und Jugendpsychiatrien zeigt zudem Chancen und Herausforderungen auf, die sich für die SKA in diesem Rahmen z.B. hinsichtlich Aufgaben oder Kompetenzen ergeben könnten, was in der qualitativen Forschung mittels der Befragung von Expert*innen empirisch überprüft werden konnte und die theoretischen Erkenntnisse dabei mehrheitlich bestätigte. Als Haupterkenntnis der Forschung zeigt sich ein Bedarf für die SKA in Kinder- und Jugendpsychiatrien, vorwiegend aber als Teil des Betreuungsteams und weniger als eigener Fachbereich. Da jedoch seitens der SKA spezifische Aufgaben sowie der Ausbau von partizipativen Angeboten erwünscht ist, zeigen sich v.a. finanzielle Hürden, welche einer derzeitigen Umsetzung dieses Bedarfs im Wege stehen.