Vom Vormundschaftsrecht zum Erwachsenenschutzrecht

Ein Vergleich von Grundgedanken, Organisationen und Massnahmen

Der Begriff Erwachsenenschutzrecht gilt für Kinder und Erwachsene. Diese Bachelorarbeit widmet sich ausschliesslich den Veränderungen des Vormundschaftsrechts bezogen auf Erwachsene. Die Umsetzung der neuen Gesetzesvorlage vom 19. Dezember 2008 wird Aufgabe der Kantone sein und ist nicht abgeschlossen. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die Veränderungen in Bezug auf die Grundgedanken des Vormundschaftsrechts, die Organisation und die Massnahmen aufzuzeigen. Das erste Kapitel zeigt die genannten Aspekte bezogen auf das bestehende Vormundschaftsrecht von 1907. Dieselben Aspekte werden im zweiten Kapitel anhand des neuen Erwachsenenschutzrechts betrachtet, welches voraussichtlich 2013 in Kraft treten wird. Das dritte Kapitel stellt mit Hilfe eines konstruierten Fallbeispiels den Bezug zur Praxis her, während Kapitel 4 die Veränderungen der genannten Aspekte zusammenfasst und einen Ausblick wagt. Das neue Erwachsenenschutzrecht will Stigmatisierungen verringern und den Schutz der Familie stärken. Vorsorgeauftrag und Patientenverfügung sowie das gesetzliche Vertretungsrecht unterstützen die Absicht der neuen Gesetzesvorlage, die Selbstständigkeit und die Selbstbestimmung der betroffenen Personen zu fördern. Eine wichtige Änderung bringen die massgeschneiderten Massnahmen. Neu spricht das Gesetz bei allen Massnahmen von Beistandschaft. Dennoch kann auch künftig von einer unterschiedlichen Stärke der Massnahmen ausgegangen werden. Begleit-, Vertretungs-, Mitwirkungs- und umfassende Beistandschaft unterscheiden sich in Bezug auf die Beschränkung der Handlungsfähigkeit der betroffenen Personen. Hinzu kommen unterschiedliche Aufgabenbereiche wie Personensorge, Vermögenssorge und Rechtsverkehr. Eine grosse Herausforderung stellt die Bildung der Fachbehörde dar.

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Christina Egger, Tanja Ludescher
Vom Vormundschaftsrecht zum Erwachsenenschutzrecht
Ein Vergleich von Grundgedanken, Organisationen und Massnahmen
Bachelor-Thesis
15.01.2010