"Ich bin krank"
Lebensweltorientierte Sozialpädagogik und ADHS ? Hintergründe und Aspekte für die sozialpädagogische Arbeit mit Kindern mit ADHS Verhalten und deren Umfeld
ADHS zählt heute zu den häufigsten Störungen im Kindes- und Jugendalter. Mit dem Begriff ist ein Verhalten verknüpft, welches an gesellschaftliche Grenzen stösst und ein Bild, wonach das betroffene Kind als nicht normal und behandlungsbedürftig gilt. Um ADHS Verhalten zu verstehen und eine Position dazu zu beziehen, ist eine besondere Auseinandersetzung damit erforderlich.
Die vorliegende Arbeit mit dem Titel "Ich bin krank" beschäftigt sich mit der Fragestellung, wie die Sozialpädagogik Kinder mit ADHS Verhalten in ihrer Lebensbewältigung unterstützen kann. Die Beantwortung findet in Anlehnung an das Phasenmodell der allgemeinen normativen Handlungstheorie der Sozialen Arbeit und mit dem Konzept der Lebensweltorientierung nach Hans Thiersch als Haltungsgrundlage statt. Es wird ein Grundwissen zu ADHS entwickelt, verschiedene Erklärungen zu Ursache und Entstehung beleuchtet und anhand der Theorie des Labeling Approachs die Auswirkung einer Diagnose auf die Entwicklung eines Kindes untersucht. Es wird aufgezeigt, dass das Verhalten in Zusammenhang mit Beziehungs- und Umwelterfahrungen zu betrachten ist. Durch das Verständnis, dass es sich bei ADHS Verhalten um eine Bewältigungsstrategie des Kindes handelt, wird ersichtlich, dass Interventionen auf verschiedenen Ebenen ansetzten müssen. Insbesondere zeigt sich, dass neben dem Kind auch die Eltern Hilfestellungen und Verständnis seitens der Sozialpädagogik benötigen.