„Man will ja Leute fit machen für das System“

Eine qualitativ-empirische Rekonstruktion des Rollenselbstverständnisses von Job Coachs in der Schweiz: Schlussbericht

Diese qualitative Studie liefert einen ersten Überblick zu dem, was Job Coachs in der Praxis unter ‚Job Coaching‘ verstehen und nimmt mittels theoretischer Herangehensweise an das Datenmaterial eine Definitionsannäherung vor. Es zeigt sich, dass Job Coaching ausschliesslich im arbeits- und ausbildungsintegrativen Kontext auftritt. In vielen Fällen sind die sozialen Sicherungssysteme der Sozialhilfe, Arbeitslosen- und Invalidenversicherung involviert, wodurch das Job Coaching eine mehrheitlich staatliche Massnahme bildet. Daran anknüpfend wird das Rollenselbstverständnis von Job Coachs beleuchtet und im Kontext der oft widersprüchlichen Situationen, in denen sich die befragten Job Coachs befinden, entwickelt. Diese kommen in widersprüchlichen Zielsetzungen zum Ausdruck, aber gleichsam auch der Unvereinbarkeit mit der eigenen Werthaltung oder institutionellen Ausgestaltungen. Job Coachs sehen sich je nach Situation und Zielgruppe in einer Experten-, Trainier- oder Anwaltsrolle gegenüber ihren Coachee. Dies verlangt ihnen eine hohe Rollenflexibilität ab. Job Coaching wird in diesen Kontexten diskutiert und eingebettet. Abschliessend werden die Resultate zusammengefasst und Job Coaching in einen gesellschaftlichen Kontext eingebettet. Abschliessend werden die Schlussfolgerungen für die Praxis, Lehre und Weiterbildung sowie die Forschung festgehalten.

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Sarah Marti, Filomena Sabatella, Elisa Streuli, Tobias Studer
„Man will ja Leute fit machen für das System“
Eine qualitativ-empirische Rekonstruktion des Rollenselbstverständnisses von Job Coachs in der Schweiz: Schlussbericht
Forschungsbericht
74 Seiten
02.2014