Anders normal

Trans Jugendliche in der stationären Jugendhilfe in der Schweiz: Handlungsempfehlungen für die Sozialpädagogik

Die vorliegende Bachelorarbeit behandelt die Fragestellung, wie die Sozialpädagogik trans Jugendliche in der stationären Jugendhilfe unterstützen kann. Anhand einer Auseinandersetzung mit aktueller Fachliteratur wird das Thema Transidentität erschlossen und mithilfe des Konzepts der Lebensbewältigung wird die Situation von trans Jugendlichen in stationären Jugendhilfen als Bewältigungslage eingeordnet und analysiert. Transidentität wird als eine Lebenslage verstanden, die dann zum kritischen Lebensereignis wird, wenn trans Menschen nicht mehr über genügend Spielraum verfügen, um die eigene Lebenslage zu gestalten und sie dadurch in ihrer Handlungsfähigkeit bedroht werden.

Es wird empfohlen, dass stationäre Jugendhilfen die Zugänglichkeit ihres Angebotes für trans Jugendliche sicherstellen, eine sichere Infrastruktur für trans Jugendliche bereitstellen sowie eine transinklusive Sprache verwenden. Sozialpädagog*innen sollen spezifisches Fachwissen über Transidentität erwerben, um ihre Genderkompetenz zu erweitern, eine transaffirmative Haltung einnehmen und heteronormative Geschlechtskategorien im Alltag überschreiten, so dass vielfältige Lebensweisen möglich werden. Bei der Arbeit mit trans Jugendlichen müssen Internalisierungen von Transphobie reflektiert und ein Schutz vor jeglichen Formen der Diskriminierung sichergestellt werden. Trans Jugendliche sollen darin unterstützt werden, sich sozial einzubinden und Zugänge zu trans Communities zu erhalten. Weiter kann die Sozialpädagogik eine vermittelnde Rolle bei der Zusammenarbeit mit Eltern und gegebenenfalls medizinischen Fachpersonen einnehmen.

Mehr Weniger
Isabel Botros
Anders normal
Trans Jugendliche in der stationären Jugendhilfe in der Schweiz: Handlungsempfehlungen für die Sozialpädagogik
Bachelor-Thesis
64 Seiten
15.08.2022