Anstrengungsverweigerung bei Pflegekindern

Aufgaben der Sozialen Arbeit in der Beratung erwachsener Bezugspersonen

Pflegekinder wachsen unter erschwerten Bedingungen auf, daher verwundert es wenig, dass sie häufiger durch ihr Verhalten auffallen. In dieser Arbeit wird anhand neuerer Untersuchungen beleuchtet, warum die Ursachen für ihre Verhaltensauffälligkeiten bis in die vorgeburtliche Zeit reichen können. Früheste psychische Verletzungen durch die Trennung von der Mutter, Bindungsstörungen oder anhaltende Traumata durch das soziale Umfeld sind nicht auf den ersten Blick zu erkennen. Sie können jedoch zu komplexen Entwicklungsstörungen führen mit Überlebensstrategien, welche alle Betroffenen – die Kinder selbst, deren Pflegeeltern, pädagogische Fach- und Lehrkräfte sowie Professionelle der Sozialen Arbeit – stark herausfordern. Eine am häufigsten verwendete Strategie eines frühtraumatisierten Kindes ist die Anstrengungsverweigerung. Dieses Phänomen wird bisher nur bei körperlich und geistig gesunden Pflege- und Adoptiveltern beschrieben. Es dient der Angstabwehr, stösst jedoch auf Unverständnis, belastet Beziehungen und führt nicht selten zu Isolation. Ohne gezielte langfristige Hilfe kann sich ein Kind nicht aus dem Circulus vitiosus der Anstrengungsverweigerung befreien. Übliche Erziehungskonzepte versagen, Bezugspersonen bräuchten Leitlinien. Ziel der Thesis ist es, herauszufinden, was sich genau hinter diesem Phänomen verbirgt und wie Professionelle der Sozialen Arbeit die begleitenden Erwachsenen in der Beratung unterstützen können.

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Elke Gebert
Anstrengungsverweigerung bei Pflegekindern
Aufgaben der Sozialen Arbeit in der Beratung erwachsener Bezugspersonen
Bachelor-Thesis
72 Seiten
06.2019