Anti-Aggressivitäts-Training

Eine berufsethische Perspektive

Diese Bachelorarbeit widmet sich dem Anti-Aggressivitäts-Training® (AAT®) von Jens Weidner. Es handelt sich um eine delikt- und defizitspezifische Behandlungsmassnahme für sogenannte gewalttätige Mehrfachstraftäter/innen, die eine Einstellungs- und Verhaltensänderung hin zu einem deliktfreien Alltag anstrebt. Das Programm wird im deutschsprachigen Raum angewandt und von Professionellen der Sozialen Arbeit durchgeführt. Das AAT® wird unter Professionellen der Sozialen Arbeit kontrovers diskutiert und ist unter anderem wegen seines konfrontativen Ansatzes einer breiten Kritik ausgesetzt. Gestützt auf eine Literaturrecherche möchten die Autoren in einem ersten Schritt den Aufbau und den Inhalt des AAT® aufzeigen. Im Weiteren werden die Theorien erläutert, auf die sich Jens Weidner stützt. Und in einem dritten Schritt wird das Programm, begründet durch die breite Kritik, aus einer berufsethischen Sicht der Sozialen Arbeit bewertet. Die Bewertungsgrundlage beruht auf dem Berufskodex Soziale Arbeit Schweiz und auf dem Werte-Normen-Quadrat von Beat Schmocker, das die Moralität der Sozialen Arbeit wiedergibt. Zu diesem Werte-Normen-Quadrat werden Theorien und Modelle der Sozialen Arbeit und deren Bezugswissenschaften aufbereitet und zu einem sechs-teiligen Bewertungs-Leitfaden konzipiert. Die Autoren kommen zum Schluss, dass Handlungsbedarf besteht. Denn der einseitige Integrationsbegriff des AAT® sowie die Fokussierung auf die Defizite der Jugendlichen wird aus Sicht der Sozialen Arbeit als nicht hinreichend bewertet. Zudem sind die professionellen Rollen der Tutoren und der Co-Trainer/innen aufgrund ihrer Ausbildung zu hinterfragen.

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Andreas Meier, Diego Andenmatten
Anti-Aggressivitäts-Training®
Eine berufsethische Perspektive
Bachelor-Thesis
15.08.2012