Auzelg im Schatten der Segregation
Eine qualitativ-empirische Stude der Lebenswelt Auzelg im Kontext sozialer und räumlicher Segregation
Städte fungieren seit ihrer Entstehung als Bühnen sozialer und symbolischer Konflikte, auf denen sich unterschiedliche Klassen, Lebensstile und ethnische Gruppen begegnen. Diese Dynamik prägt die soziale Struktur, die räumliche Anordnung und die Segregationsmuster innerhalb urbaner Räume.
In der Arbeit «Auzelg im Schatten der Segregation: Eine qualitativ-empirische Studie der Lebenswelt Auzelg im Kontext sozialer Segregation» wird die Siedlung Auzelg in Zürich als Fallbeispiel herangezogen. Emanuel Kressig erforscht, wie gesellschaftliche Strukturen, soziale Ungleichheit und Diskriminierungsformen zu sozioökonomischer Segregation beitragen und wie sich diese auf die Lebensrealität der Bewohner:innen der Siedlung Auzelg auswirken. Das theoretische Fundament bilden dabei Lefèbvres triadisches Raummodell, Löws relationale Raumperspektive sowie das Konzept der Sozialraumorientierung.
Anhand fünf qualitativer Interviews wird die subjektive Lebenswelt der Bewohner:innen in Auzelg erforscht, um die individuellen Erfahrungen im Kontext der Segregation zu untersuchen. Dabei liegt der Fokus auf den positiven wie auch negativen Auswirkungen der Segregation auf ihre Lebensbedingungen und sozialen Kontakte. Die Ergebnisse zeigen, dass bestimmte räumliche und soziale Strukturen die Segregation verstärken und das Zusammenleben sowie die Identität innerhalb der Siedlung beeinflussen. Die vielfältigen Lebenswelten der Bewohner:innen zeigen die enormen Spannungsfelder, in denen sie sich befinden. Die Arbeit betont die Bedeutung einer reflektierten Haltung in der Sozialraumarbeit, um die Machtstrukturen, die zur sozialen Trennung im städtischen Raum führen, kritisch zu hinterfragen.