Beratung und Begleitung einer Familie mit einem depressiv erkrankten Elternteil

Die Depression ist die am häufigsten auftretende psychische Erkrankung in der Schweiz. Sie beeinflusst das Leben der betroffenen Person sowie ihrer unmittelbaren Umwelt erheblich. Wenn ein Elternteil eine Erkrankung aufweist, kann die Depression als Familienkrankheit gesehen werden, da diese die Lebenssituation des gesamten Familiensystems verändert. Eine depressive Erkrankung eines Elternteils wirkt sich auf die partnerschaftliche Beziehung der Eltern sowie auf die elterliche Rolle und die Erziehungskompetenz aus. Auch betroffene Kinder sind aufgrund der elterlichen Erkrankung mit vielschichtigen Belastungen konfrontiert. Hinzu kommt, dass sie ein höheres Risiko aufweisen, selbst psychisch zu erkranken. Eine Depression kann somit als Familienstressor bezeichnet werden, welcher das Familiensystem vor eine grosse Herausforderung stellt.

Die Angebote der Sozialen Arbeit können in dieser herausfordernden Situation zur Anlaufstelle für betroffene Familien werden. Die vorliegende Bachelorarbeit setzt sich mit der Frage auseinander, wie eine Familie mit einem depressiv erkrankten Elternteil systemorientiert beraten und begleitet werden kann. Aufgrund der Studienrichtungen der Autorinnen Martina Reichlin und Michelle Scheiber werden die Sozialarbeiterische Familienberatung sowie die Sozialpädagogische Familienbegleitung als Angebote der Sozialen Arbeit mit Familien aufgezeigt. Die systemische Methodik innerhalb der beiden Arbeitsfelder ermöglicht es, den Prozess der Beratung und Begleitung der Familie systemorientiert zu begehen. Dadurch wird der Blick nicht nur auf die Symptome und Probleme einzelner Familienmitglieder, sondern auch auf die Wechselbeziehungen und den Kontext gerichtet.