Betriebliche psychische Gesundheitsförderung und Prävention als Führungsaufgaben in der Sozialen Arbeit

Eine Handlungsempfehlung für Führungspersonen in Sozialdiensten im Kt. Bern : «Inwiefern können Führungspersonen in Sozialdiensten die psychische Gesundheit ihrer Mitarbeitenden im Betrieb fördern?»

Damit Sozialdienste ihren gesetzlichen Auftrag erfüllen können, braucht es motivierte und gesunde Mitarbeitende in der Praxis. Die Mitarbeitenden bilden die zentrale Ressource im dynamischen Arbeitsfeld der Sozialdienste und sie sind in diesem gleichzeitig einer hoher Stressbelastung ausgesetzt. Ob und inwiefern Führungspersonen ihre Mitarbeitenden vor Erschöpfungen durch andauernde Be- und Überlastungen schützen können, wird in der vorliegenden Masterthesis anhand der Fragestellung «Inwiefern können Führungspersonen in Sozialdiensten die psychische Gesundheit ihrer Mitarbeitenden im Betrieb fördern?» beantwortet.

Gruppendiskussionen mit neun Führungspersonen von Sozialdiensten im Kanton Bern liefern neue Erkenntnisse über die vorherrschenden Stressoren in der Praxis. Zudem bietet die vorliegende Arbeit eine Übersicht über Massnahmen zur Primärprävention von psychischen Erkrankungen sowie Massnahmen, welche Führungspersonen im Rahmen der Betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF) umsetzen oder in Zukunft ergreifen wollen. In diesem Zusammenhang sind zusätzlich das individuelle Führungsverständnis sowie die Strukturbedingungen der Sozialdienste ausgeführt. Als Produkt dieser Masterthesis liegen Handlungsempfehlungen für Führungspersonen in Sozialdiensten vor, welche auf dem Erfahrungswissen der Fachpersonen sowie allgemeinen Empfehlungen für Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) und BGF basieren.

Die Ergebnisse zeigen, dass Sozialarbeitende in ihrer täglichen Arbeit einer Vielzahl an Belastungsfaktoren ausgesetzt sind. Diese resultieren hauptsächlich aus der anspruchsvollen Fallarbeit. Zum Führungsverständnis gehört es für den Grossteil der Führungspersonen, sich für die Mitarbeitenden einzusetzen und deren Befinden regelmässig zu erfassen. Bei diesem Einsatz in der Praxis sind die Strukturbedingungen teilweise limitierend, wenn die Handlungskompetenzen der Führungspersonen durch kommunale bzw. regionale Reglemente begrenzt sind. Belastungen werden durch die Massnahmen der BGF entweder abgeschwächt oder Mitarbeitdende werden präventiv geschult, damit sie den Herausforderungen künftig gestärkt begegnen. Ergriffene Massnahmen tragen nicht nur zum Erhalt der Gesundheit der Mitarbeitenden bei, sondern auch zur Attraktivität der Arbeitgebenden sowie der Personalbindung, was insgesamt das Risiko der Fluktuation aus innerbetrieblichen Gründen reduziert.

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Valerie Koerschgens
Betriebliche psychische Gesundheitsförderung und Prävention als Führungsaufgaben in der Sozialen Arbeit
Eine Handlungsempfehlung für Führungspersonen in Sozialdiensten im Kt. Bern : «Inwiefern können Führungspersonen in Sozialdiensten die psychische Gesundheit ihrer Mitarbeitenden im Betrieb fördern?»
Master-Thesis
100 Seiten
2024