Beziehungskapital für herausfordernde Situationen aufbauen
Die Relevanz des pädagogischen Konzepts der Banking-Time für die stationäre sozialpädagogische Praxis mit Erwachsenen mit kognitiven Beeinträchtigungen und herausfordernden Verhaltensweisen
Die vorliegende Bachelorarbeit beschäftigt sich mit dem pädagogischen Konzept der Banking-Time nach Robert C. Pianta, welches im schulischen Kontext mit Kindern mit sogenannten Verhaltensauffälligkeiten mit Erfolg angewendet wird. Ziel der Banking-Time ist es, positive Beziehungserfahrungen zu äufnen, welche für die Situationen als Ressource zur Bewältigung dienen, in welchen sich das Kind ansonsten verhaltensauffällig zeigt.
Das Konzept der Banking-Time scheint auf den ersten Blick geeignet, in der stationären sozialpädagogischen Praxis mit Erwachsenen mit kognitiven Beeinträchtigungen und herausfordernden Verhaltensweisen angewendet zu werden. Um zu prüfen, inwiefern das Konzept für den angestrebten Kontext relevant ist, werden die wichtgen theoretischen Grundlagen der Banking-Time erarbeitet. Zentral für die Banking-Time sind bindungstheoretische, entwicklungstheoretische und systemökologische Aspekte sowie das Konzept der Zone der nächsten Entwicklung. Die ersten drei sind auch für das Fallverständnis bei herausfordernden Verhaltensweisen bei Personen mit kognitiven Beeinträchtigungen relevant.
Bei der Analyse zeigt sich, dass in den bindungs- und systemökologischen Aspekten der Banking-Time und von herausfordernden Verhaltensweisen bei Erwachsenen mit kognitiven Beeinträchtigungen eine grosse Übereinstimmung zu finden ist. Zudem zeigt die entwicklungstheoretisch geleitete Analyse, dass die Personen im angestrebten Kontext zu einem grossen Teil von der Banking-Time profitieren könnten. Allerdings scheint eine Anpassung des Konzepts an den Einzelfall unumgänglich, wozu weiterführende Arbeiten erforderlich erscheinen.