Bilder im Kopf
Sozialarbeitende und ihre Vorurteile gegenüber Klientinnen und Klienten – Soziale Wahrnehmung und stereotype Bilder
Professionelle der Sozialen Arbeit besitzen oft ein ambivalentes Verhältnis im Umgang mit ihren Vorurteilen. Vorurteile dienen der Komplexitätsreduktion und helfen bei der Informationsverarbeitung, können aber auch zu Diskriminierung führen. Dieses permanente Spannungsfeld lässt sich nie vollständig auflösen. Im ersten Teil der Arbeit wird der Begrifflichkeit des Vorurteils im Kontext der Sozialen Arbeit nachgegangen und im Weiteren die Entstehung und Funktion von Vorurteilen gegenüber Klientinnen und Klienten erklärt. Die Arbeit zeigt auf, dass der Vorurteilsbegriff sowohl alltagssprachlich als auch wissenschaftlich definitorisch vieldeutig ist und je nach Standpunkt unterschiedlich gewertet wird. Die Autorin und der Autor verwenden anstelle von Vorurteilen den Begriff "stereotype Bilder", um einen wertfreieren Zugang zu finden.
Die Arbeit gibt Antworten auf die Fragen, wie Professionelle der Sozialen Arbeit ihre Klientinnen und Klienten wahrnehmen, kategorisieren und welche Probleme durch allfällige Verzerrungen entstehen können.
Gestützt auf eine Literaturrecherche werden ausgewählte Methoden im Hinblick auf stereotype Bilder untersucht: Systemische Beratung, Konstruktivismus, Reflexion, Supervision, klientenzentrierte Gesprächsführung, Gutachtenmethodik, Meilemer Fallverständnis, Hypothesenbildung. Die genannten Methoden unterstützen eine Haltung, die stereotypen Bildern die Kraft nimmt. Die Arbeit ist ein Plädoyer für die explizite Thematisierung und permanente Reflexion eigener stereotyper Bilder.