Das dreifache Mandat der Soziokulturellen Animation

Alter : Armut : Wohnen

In der vorliegenden Arbeit wird die kombinierte Thematik von Alter, Armut und Wohnen in den Fokus gerückt und ein neues Handlungsfeld der Soziokulturellen Animation erschlossen. Die Zahl der Menschen im Pensionsalter steigt in der Schweiz laufend an. Frauen weisen eine längere Lebensdauer als Männer auf und sind somit von den Herausforderungen eines langen Lebens stärker betroffen. Zudem sind sie eher von Armutsbetroffenheit im Alter tangiert. Man spricht diesbezüglich von einer Feminisierung des Alters und der Armut. Mit der Bevölkerungsstruktur ändern sich auch die Wohnformen, da diese eng mit gesellschaftlichen Prozessen verbunden sind. Ältere Menschen wollen länger selbständig leben, was wiederum adäquate Wohnformen voraussetzt.

In der vorliegenden Arbeit wird der demografische Wandel in Bezug auf Menschen im Pensionsalter aufgezeigt und dessen Einfluss auf den Bereich des Wohnens dargelegt. Weiter wird erläutert, warum Frauen in der dritten Lebensphase häufiger von Armut betroffen sind und wie sich die Auswirkungen dessen auf die Bereiche Identität, Gesundheit, Wohnen und soziale Exklusion im Alter zeigen. Zudem wird dargelegt, dass gemeinschaftliche Wohnformen ein grosses Potenzial aufweisen, die soziale Teilhabe von armutsbetroffenen Frauen in der dritten Lebensphase zu fördern. Es wird erklärt, was gemeinschaftliche Wohnformen sind und warum diese für die Förderung von sozialer Teilhabe von Bedeutung sein können.

Die Soziokulturelle Animation beobachtet gesellschaftliche Entwicklungen und macht so früh wie möglich auf sie aufmerksam. Auf den sozialen Wandel und die daraus resultierenden Bedürfnisse muss eingegangen werden. So müssen die Bedürfnisse von armutsbetroffenen Frauen in der dritten Lebensphase zunächst abgeholt und danach auf den entsprechenden Ebenen angebracht werden. Fachpersonen der Soziokulturellen Animation haben die Aufgabe, ihnen Gehör zu verschaffen, den Zugang zu gemeinschaftlichen Wohnformen zu ermöglichen und damit die Förderung der sozialen Teilhabe anzustossen.

Bezogen auf das Professions- und Praxiswissen der Soziokulturellen Animation beantworten die Autorinnen, Milena Aregger und Cosima Kehl, inwiefern die Soziokulturelle Animation mithilfe der Interventionspositionen den Zugang zu gemeinschaftlichen Wohnformen für armutsbetroffene Frauen in der dritten Lebensphase fördern kann.

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Milena Aregger, Cosima Kehl
Das dreifache Mandat der Soziokulturellen Animation
Alter : Armut : Wohnen
Bachelor-Thesis
93 Seiten
15.08.2022