Das Erleben von Jugendlichen während der Zeit in der geschlossenen Unterbringung

Die Schweiz bietet viele divers ausgerichtete Institutionstypen für Kinder und Jugendliche, welche jedoch – aufgrund ihres föderalistischen Systems – weder systematisch festgehalten, noch grossflächig untersucht sind. Es gab und gibt Bemühungen, das Leben und das Arbeiten in Heimen zu untersuchen. Aus der Heimforschung geht jedoch hervor, dass die Sicht der Adressat:innenschaft während der Heimunterbringung bisher kaum explizit aufgegriffen wurde – weder in offenen, noch in geschlossenen Settings. Vor diesem Hintergrund wird in der vorliegenden Masterarbeit genau dieser Frage nachgegangen. In diesem Zusammenhang werden elf leitfadenorientierte Interviews mit Jugendlichen durchgeführt und sechs davon, orientiert an der Auswertungsmethode der inhaltlichen Strukturierung, analysiert. Das Ziel der Analyse ist es, entsprechend den zentralen Fragestellungen der Erhebung Erkenntnisse darüber zu gewinnen, wie Jugendliche die geschlossene Unterbringung erleben, welche Strategien sie während der Zeit der Platzierung entwickeln und welche Schlussfolgerungen daraus resultierend für die Weiterentwicklung der Begleitung und des Kontextes gezogen werden können. Im Rahmen der Ergebnisdarstellung erkennt die Verfasserin, dass die Jugendlichen meist negativ der geschlossenen Unterbringung gegenüberstehen und während der Unterbringung mit etlichen Herausforderungen und auch negativem Erleben konfrontiert werden. Neben dem negativen Erleben zeigt sich auch positives; meist in Bezug auf die Gruppe der Jugendlichen oder in Bezug auf die Beziehung zu den Fachpersonen. Die Jugendlichen entwickeln im Setting Strategien, um den Alltag zu überstehen und können Hinweise darauf geben, wie sich der Kontext und die Begleitung der darin arbeitenden Fachpersonen weiterentwickeln können

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Amanda Rachel Ambiel
Das Erleben von Jugendlichen während der Zeit in der geschlossenen Unterbringung
Master-Thesis
84 Seiten
11.01.2023
10.26038/756307