Das Freispiel und dessen Gestaltung in der Heimerziehung
Eine qualitative Forschungsarbeit in Deutschschweizer Kinderheimen
Keine andere Tätigkeit zieht die kindliche Aufmerksamkeit so in ihren Bann wie das Spiel. Spielen und Lernen sind eng miteinander verbunden und dienen dem Erwerb von zentralen Kompetenzen für das gesamte Leben (Hans Mogel, 2008, S.9).
Aufgrund dieser Tatsache setzt sich die vorliegende Bachelorarbeit mit der Freispielgestaltung in Deutschschweizer Kinderheimen auseinander. Im Theorieteil der Forschungsarbeit werden das Spiel und das Freispiel definiert, bevor dann auf deren Bedeutung für die kindliche Entwicklung eingegangen wird. Zudem wird aufgezeigt, weshalb und wie das Freispiel gestaltet werden sollte. Am Ende des Theorieteils wird das Freispiel im Kontext des Kinderheims beleuchtet.
Vor dem Hintergrund der theoretischen Erkenntnisse wird mit einer qualitativen Forschung untersucht, wie das Freispiel in Deutschschweizer Kinderheimen gestaltet wird. Dazu werden Leitfadeninterviews mit sechs Fachpersonen geführt und mittels der zusammenfassenden Inhaltsanalyse nach Philipp Mayring ausgewertet.
Die Forschungsergebnisse zeigen neun Elemente, mit welchen Fachpersonen das Freispiel gestalten. Somit besteht ein grosses Gestaltungsspektrum, welches personenspezifisches Handeln, organisatorische und strukturelle sowie materielle und räumliche Gestaltungsmöglichkeiten umfasst.
Aus der Diskussion der Forschungsergebnisse wird ersichtlich, dass das Freispiel im Heimkontext durchaus nach bewusster und reflektierter Gestaltung verlangt, jedoch in der Literatur und Forschung kaum aufgegriffen wird.