Der Capability Approach und die Soziokulturelle Animation

Über den Beitrag der Soziokulturellen Animation zu sozialer Gerechtigkeit

Die normativen Grundlagen der Sozialen Arbeit definieren «soziale Gerechtigkeit» als Grundprinzip der Profession. Darauf aufbauend, formuliert die Charta der Soziokulturellen Animation (SKA), dass sich dieses Berufsfeld für ein gerechtes Zusammenleben und Chancengleichheit einsetzen soll. Welche Perspektive der Gerechtigkeit die Professionellen der SKA dabei einnehmen, ist bisher nicht eindeutig geklärt. Im Fachdiskurs der Sozialen Arbeit wird der Capability Approach als vielversprechendes Zielkonzept, für eine gerechtigkeitsfundierte Profession genannt. Da der Ansatz eng mit den Menschrechten verbunden ist und Fragen zur Verteilungsgerechtigkeit, sozialen Gerechtigkeit und selbstbestimmten Lebensführung berücksichtigt, harmoniert dieser mit den normativen Grundlagen der Sozialen Arbeit. Michael Küng analysierte auf dieser Basis, inwiefern sich der Capability Approach in die SKA einfügen lässt. Dabei zeigte sich, dass dieser sehr gut mit dem Selbstverständnis korreliert. Der zentrale Anknüpfungspunkt stellt dabei die Kernaufgabe der SKA dar, die nachrangige Kohäsionshilfe. Wie dieses Berufsfeld «capabilities» schaffen kann, wurde anhand von zwei Praxisbeispielen veranschaulicht. Der Capability Approach bietet den Professionellen demnach eine Perspektive, um die soziale Gerechtigkeit zielgerichtet zu fördern. Diesbezüglich besteht selbst in der wohlhabenden Schweiz Handlungsbedarf, da Armut und Ausgrenzung auch hierzulande existieren. Weil soziale Gerechtigkeit und gesellschaftlicher Zusammenhalt ineinander hineinwirken, sollte die SKA ihre Kernaufgabe in der Öffentlichkeit noch mehr in den Vordergrund stellen. Dies würde der SKA mehr Profil verleihen und dadurch neue Wege eröffnen.

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Michael Küng
Der Capability Approach und die Soziokulturelle Animation
Über den Beitrag der Soziokulturellen Animation zu sozialer Gerechtigkeit
Bachelor-Thesis
84 Seiten
15.08.2022