Die Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung des Erwachsenenalters
Eine professionseigene Perspektive der Sozialen Arbeit
In dieser Arbeit wird eine professionseigene Perspektive auf die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) des Erwachsenenalters aus theoretischer Sicht der Sozialen Arbeit entworfen. Dabei bilden die handlungstheoretischen Überlegungen von Silvia Staub-Bernasconi den theoretischen Bezugspunkt. Ausgangspunkt ist daher folgende Forschungsfrage:
Wie gestaltet sich eine professionseigene Perspektive auf die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung des Erwachsenenalters entlang der prozessual-systemischen Denkfigur nach Silvia Staub-Bernasconi?
Auf der Basis metatheoretischer Überlegungen findet in einem ersten Schritt ein systematischer Aufbau der normativen Grundlage statt. So wird aufgezeigt, warum sozialarbeiterisches Handeln auf die Befriedigung menschlicher Bedürfnisse abzielen muss. In einem zweiten Schritt wird die ADHS des Erwachsenenalters entlang der prozessual-systemischen Denkfigur analysiert. Dabei wird einerseits aufgezeigt, dass die ADHS des Erwachsenenalters mit defizitärer Befriedigung verschiedener Bedürfnisse korreliert und daher ein relevanter Betrachtungsgegenstand der Sozialen Arbeit ist. Andererseits werden die Zusammenhänge zwischen diesen Defiziten und der sozialen Umwelt auf Mikro-, Meso- und Makroebene erklärt. Zusammenfassend zeigt sich dabei, dass Schwierigkeiten in engen zwischenmenschlichen Beziehungen, ein problematisches störungsspezifisches Versorgungssystem, der öffentliche störungsspezifische Diskurs und die Individualisierung wesentlich zur mehrfachdefizitären Bedürfnisbefriedigung beitragen. In einem letzten Schritt wird systematisch aufgezeigt, wie die Soziale Arbeit in der wissenschaftlichen Erarbeitung von Lösungsmöglichkeiten auf der hier entworfenen Perspektive aufbauen soll.