Die medizinische Grundversorgung in der Schweiz – ein für alle zugängliches Gut?

Eine Forschungsarbeit zum Case Management für Personen mit Ausständen bei der obligatorischen Krankenversicherung

Die Bachelorarbeit mit dem Titel „Die medizinische Grundversorgung in der Schweiz – ein für alle zugängliches Gut?“ geht der Frage nach, wie Personen mit Ausständen bei der obligatorischen Krankenversicherung durch ein Case Management unterstützt werden können. Prämienausstände bei der Krankenversicherung sind seit der Einführung des Obligatoriums stetig angewachsen, so dass sie ein problematisches Ausmass angenommen haben. Die Kantone sind seit der Gesetzesrevision im Jahr 2012 verpflichtet, 85 Prozent der nicht einbringlichen Forderungen zu übernehmen. Im Gegenzug räumt ihnen das Gesetz die Möglichkeit ein, Personen die ihrer Versicherungspflicht nicht nachkommen, auf einer Liste zu erfassen. Derzeit stehen in neun Kantonen rund 30'000 Personen auf der Liste. Für diese bedeutet das, dass Kosten für eine medizinische Behandlung von der Krankenversicherung nur noch übernommen werden, wenn es sich um einen Notfall handelt. Die Autorinnen Nayla Demaro und Sandra Sjöberg untersuchen in einer qualitativen Forschungsarbeit, wie das Bundesgesetz Art. 64a KVG kantonal umgesetzt wird und wie Personen mit Ausständen bei der Krankenversicherung auf Kantons- und Gemeindeebene unterstützt werden. Die Ergebnisse zeigen, dass in einigen Gemeinden säumige Versicherte aktiv unterstützt werden, damit sie wieder über einen vollumfänglichen Versicherungsschutz verfügen können. Im Vergleich zum Konzept Case Management besteht jedoch noch Optimierungsbedarf.

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Nayla Demarco, Sandra Sjöberg
Die medizinische Grundversorgung in der Schweiz – ein für alle zugängliches Gut?
Eine Forschungsarbeit zum Case Management für Personen mit Ausständen bei der obligatorischen Krankenversicherung
Bachelor-Thesis
15.08.2018