Die nachhaltigen Wirkungen des Familienratsverfahrens in der Retroperspektive: Nachhaltige Wirkfaktoren des Familienrats

Das aus Neuseeland stammende Verfahren Familienrat hat sich bereits in verschiedenen Ländern etabliert. In der Schweiz findet dieses seit 2009 Anwendung. Bereits gibt es auf die Schweiz bezogene Forschungen zu diesem Familienrat. Jedoch fehlt eine Gegenüberstellung der theoretischen Wirkung des Familienrates mit der praktischen Erfahrung von in der Schweiz praktizierenden Familienratskoordinator*innen.

Diese Bachelorarbeit untersucht basierend auf theoretischen Ansätzen der Sozialen Arbeit, welche Faktoren des Verfahrens eine nachhaltige Veränderung in einem Familiensystem begünstigen. Die Faktoren aus den theoretischen Grundlagen werden den von Expert*innen genannten Faktoren aus der Praxis gegenübergestellt, welche mittels Leitfadeninterviews gewonnen worden sind. Dadurch konnten Differenzen und Abweichungen von den in der Theorie genannten und in der Praxis erkannten Faktoren aufgezeigt und daraus Empfehlungen für die Praxis abgeleitet werden. Die Ergebnisse dieser Arbeit können Fachpersonen dazu dienen, sich noch weiter auf Faktoren zu sensibilisieren, welche das Gelingen des Familienrates und vor allem dessen nachhaltige Wirkung begünstigen.

Die Ergebnisse dieser Arbeit zeigen besonders die Wichtigkeit der Rolle der Auftraggebenden auf. So ist deren Wissen zum Verfahren, deren Haltung gegenüber der betroffenen Familie sowie deren Anwesenheit bei der Planabnahme zentral für das Gelingen des Familienrates und dessen nachhaltige Wirkung. Auch die Herausforderung, das richtige Netzwerk zu finden, wurde erkannt. So ist die Netzwerkerweiterung das Herzstück des Familienrates, in welchem darauf geachtet werden muss, dass sowohl ein grosses als auch unterstützendes Netzwerk erschlossen wird.