Die Ökologie von ADHS im Heim

Der ökosystemische Ansatz als Rahmenwerk für die Erklärung von Risikofaktoren für Jugendliche mit ADHS im Kontext der stationären Jugendhilfe

Die vorliegende Bachelor-Thesis untersucht mittels Literaturrecherche den Beitrag des ökosystemischen Ansatzes nach Urie Bronfenbrenner für ein Rahmenwerk, um Risikofaktoren für Jugendliche mit ADHS in der stationären Jugendhilfe zu erfassen. Die Arbeit diskutiert ausgewählte Einflussfaktoren auf den verschiedenen Umweltebenen (Ökosysteme) von Jugendlichen mit ADHS und stellt Erklärungszusammenhänge in Bezug auf die Risikofaktoren für die Entwicklung und Aufrechterhaltung von ADHS-Symptomen, Komorbiditäten und Folgestörungen, für das Individuum auf.


Die Arbeit betont die Notwendigkeit für Sozialpädagog*innen, sich ausreichend Wissen zur Diagnose ADHS anzueignen, um Betroffene adäquat begleiten und auf der Kooperationsebene agieren zu können. Dieses Wissen wird als Werkzeuge für die vielfältigen Bedarfslagen der Betroffenen erachtet.


Der ökosystemische Ansatz erweitert theoretisch das bio-psycho-soziale Modell um eine kulturelle Dimension. Dennoch wird dessen praktische Umsetzbarkeit in der stationären Jugendhilfe aufgrund seiner Komplexität und der Schwierigkeit, zahlreiche Faktoren zu messen und Erklärungszusammenhänge festzulegen, in Frage gestellt.


Die Arbeit zeigt, dass der ökosystemische Ansatz, trotz seiner Fokussierung auf Umweltfaktoren, aufgrund begrenzter empirischer Belege nur limitierte Verbesserungsvorschläge für die Begleitung von Jugendlichen mit ADHS liefert. Es wird darauf hingewiesen, dass weitere Forschung notwendig ist, um die Zusammenhänge von gesellschaftlichen Faktoren auf Makrosystemebene und Risiko- sowie Schutzfaktoren auf Mikrosystem- und Personenebene zu verstehen.

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Yannick Franzoi
Die Ökologie von ADHS im Heim
Der ökosystemische Ansatz als Rahmenwerk für die Erklärung von Risikofaktoren für Jugendliche mit ADHS im Kontext der stationären Jugendhilfe
Bachelor-Thesis
64 Seiten
2024
10.26038/1096443