Die psychische Gesundheit von Jugendlichen im Kontext der schweizerischen Asylpolitik
Die Rolle und Perspektive der offenen Kinder- und Jugendarbeit
Minderjährige, die mit oder ohne Familie flüchten mussten, befinden sich in einer besonders verletzlichen Ausganglage. Ab dem ersten Tag nach Ankunft in der Schweiz, haben die Begleitungs- und Unterstützungsangebote einen immensen Einfluss auf deren Entwicklungsverlauf. Diese Thematik wird in der vorliegenden Arbeit: "Die psychische Gesundheit von Jugendlichen im Kontext der schweizerischen Asylpolitik" von Mischael Bratch und Leonie Tophinke aufgegriffen. Ausgehend von der Fragestellung, welche Integrationsmassnahmen Jugendliche mit Fluchterfahrung als wichtig erachten in Bezug auf ihr psychisches Wohlbefinden, werden Handlungsempfehlungen für die Offene Kinder- und Jugendarbeit (OKJA) in der Schweiz abgeleitet. Es wurden 6 qualitative Leitfadeninterviews mit geflüchteten Jugendlichen durchgeführt, welche rückblickend über die ersten drei Jahre nach der Ankunft in der Schweiz berichteten. Dabei wurde festgestellt, dass die Mehrheit der Befragten von Symptomen psychischer Erkrankungen berichtete, die sowohl auf die Flucht als auch auf die belastenden Faktoren in der Schweiz zurückzuführen sind. Als Ursachen dafür wurden unteranderem die Isolation sowie der fehlende Zugang zu Informationen und Unterstützungsangeboten genannt. Es hat sich gezeigt, dass die Anforderungen der Kinderrechtskonvention unzureichend berücksichtigt werden. Die OKJA könnte einen wichtigen Beitrag für die Verbesserung dieser Situation im non-formalen und informellen Bereich leisten. Die Schlussfolgerungen zeigen auf, dass die OKJA über die Legitimationsgrundlage verfügt, um anhand ihres Auftrages und ihrer Stärken zu vernetzen, zu vermitteln, zu sensibilisieren, Zugang zu schaffen und Brücken zu bauen.