Die Rolle von Sozialarbeitenden bei der Förderung von Beziehungen zwischen inhaftierten Vätern und ihren Kindern
Der Fokus dieser Arbeit liegt auf der Beziehungsgestaltung zwischen inhaftierten Vätern und ihren Kindern. Die Bedürfnisse von Kindern werden in der Vollzugsplanung oft nicht beachtet und der Kontakt zwischen inhaftiertem Elternteil und Kind wird durch die Inhaftierung erheblich erschwert. Die Sozialarbeitenden sind im Justizvollzug wie auch in der Angehörigenhilfe tätig und spielen eine zentrale Rolle in der Unterstützung der inhaftierten Väter und deren Kinder. Durch die Verbindung dieser Themen ist folgende Fragestellung entstanden: Wie können Sozialarbeitende die Beziehung zwischen inhaftierten Vätern und deren Kindern unterstützen?
Die vorliegende Bachelorarbeit basiert zum einen auf unterschiedlicher Literatur, zum anderen auf einer empirischen Forschung, deren Ergebnisse mit relevanter Theorie in Bezug gebracht wird. Der empirische Teil basiert auf Interviews in zwei Vollzugsinstitutionen und zwei Vereinen im Feld der Angehörigenarbeit. Aufgrund der Interviews zeigt sich, dass ein wichtiger Bestandteil in der Unterstützung von Sozialarbeitenden bezüglich der Beziehung zwischen Kind und inhaftiertem Vater die Organisation von Kontakten und die Unterstützung der Kommunikation darstellt. Die Fachpersonen der Sozialen Arbeit setzen systemische Ansätze ein und arbeiten mit externen Organisationen zusammen, um die Resozialisierung der Eingewiesenen zu fördern und das Wohl deren Kinder zu gewährleisten. Die Förderung der Vaterrolle stärkt das Selbstbewusstsein der Väter und kann deren Resozialisierung positiv beeinflussen. Insgesamt wird empfohlen, die Zusammenarbeit zwischen den Vollzugsinstitutionen und externen Fachstellen zu intensivieren und die Rechte der Angehörigen anwaltschaftlich zu vertreten. Die Soziale Arbeit trägt somit dazu bei, eine positive Vater-Kind-Beziehung zu fördern. Wichtig erscheint die inter- und intradisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Sozialarbeitenden im Justizvollzug und der Angehörigenarbeit wie auch anderen Stellen.
Hierbei kann die Soziale Arbeit sich weiter vernetzen und in Zusammenarbeit mit Fachstellen die Gesellschaft weiter sensibilisieren. Weiterführende Schulungen bezüglich der Beziehung zwischen inhaftiertem Vater und Kind und der Vaterrolle im Vollzug sind Verbesserungen, die angegangen werden sollten. Der Ausbau von Kontaktmöglichkeiten, auch in Form von Eltern-Kind-Projekten sind Anstösse, die von der Sozialen Arbeit implementiert werden sollten. Insgesamt kann gesagt werden, dass in dieser Thematik viele Veränderungen geschehen müssen, um die Kinderperspektive und Familienorientierung im Vollzug und in der Angehörigenarbeit in den Fokus zu rücken.