Die Soziale Arbeit in der stationären Suchtbehandlung von Adoleszenten

Die vorliegende Bachelor-Thesis untersucht die Gestaltung von spezialisierten Angeboten für Adoles-zente in der stationären Suchtbehandlung in der Schweiz und beleuchtet diese aus der Perspektive der Sozialen Arbeit.

Die Lebensphase der Adoleszenz ist gekennzeichnet durch eine hohe Vulnerabilität und birgt ein er-höhtes Risiko, eine Sucht zu entwickeln. Der Konsum beginnt meist im Jugendalter und nimmt im jungen Erwachsenenalter zu. Die psychische Belastung von jungen Menschen hat in den letzten Jahren, ins-besondere auch durch die Folgen der Coronapandemie, nachweislich zugenommen, was zu einem er-höhten Bedarf an spezialisierten Angeboten führt.

Die vorliegende Bachelor-Thesis beschäftigt sich mit dieser Angebotslücke und geht folgender Frage nach:

«Was muss aus der Perspektive der Sozialen Arbeit bei der Ausgestaltung einer auf Adoleszente spe-zialisierten Suchtbehandlung berücksichtigt werden?»

Diese Arbeit hat somit zum Ziel, das Verständnis für den Spezialisierungsbedarf und die Rolle der So-zialen Arbeit in der stationären Suchtbehandlung von Adoleszenten zu schärfen.

Im theoretischen Teil wird Soziale Arbeit als Profession verortet und zum Handlungsfeld der auf Ado-leszenz spezialisierten Suchtbehandlung in Bezug gesetzt. Weiter wird das Thema Sucht in der Le-bensphase der Adoleszenz beschrieben und die Behandlung von Adoleszenten mit einer Abhängig-keitserkrankung in stationären Settings thematisiert.

Aufbauend auf dieser theoretischen Grundlage werden im empirischen Teil Ergebnisse aus Expert:in-neninterviews sowie einer schriftlichen Befragung von Fachpersonen mit ärztlichem, pflegerischem, so-zialarbeiterischem oder sozialpädagogischem Hintergrund aus zwei spezialisierten Kliniken dargelegt und aus der Perspektive der Sozialen Arbeit diskutiert.

Die Forschungsergebnisse haben gezeigt, dass die Konzipierung und Einführung von auf Adoleszente spezialisierten Suchtbehandlungsangeboten aufgrund fehlender Erfahrungswerte herausfordernd sind. Weiter weist die theoretische und empirische Auseinandersetzung auf die Zuständigkeit der Sozialen Arbeit hin, die soziale Dimension mittels diverser Vorgehensweisen zu bearbeiten. Dies kann etwa durch das Begleiten und Beraten in Übergängen, Netzwerk- und Beziehungsarbeit mit Fachpersonen und dem System der Adoleszenten oder durch das Einbringen (erlebnis)pädagogischer Ansätze erfol-gen. Diskutierte Handlungspotenziale der Sozialen Arbeit für die Weiterentwicklung dieser Angebote stellen die gleichwertige Gewichtung der bio-psycho-sozialen Dimensionen, niederschwellige und all-tagsnahe Vorgehensweisen, enge Begleitung der Übergänge sowie die Notwendigkeit weiterer spezia-lisierter und qualifizierter Fachpersonen dar.

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Sharon Vyaahpooree, Livia Matter
Die Soziale Arbeit in der stationären Suchtbehandlung von Adoleszenten
Bachelor-Thesis
94 Seiten
2024
10.26038/1476979