Die «Übrigen»

gerechtigkeitstheoretische Betrachtung des Umgangs mit nicht arbeitsmarktfähigen Geflüchteten

2019 haben sich Bund und Kantone auf eine gemeinsame Integrationsagenda geeinigt, um Geflüchtete schneller zu integrieren. Im Rahmen der Integrationsagenda soll bei nicht arbeitsmarktfähigen Geflüchteten die soziale Integration durch Tandemprogramme und Freiwilligenmanagement gefördert werden. Die Datenlage zur Umsetzung der Integrationsagenda ist noch sehr dünn und richtet sich mehr auf die Integrationsförderung arbeitsmarktfähiger Geflüchteter. Diese Master-Thesis möchte den Umgang mit nicht arbeitsmarktfähigen Geflüchteten gerechtigkeitstheoretisch einordnen. Hierfür wird sowohl das Konzept der Integrationsagenda als auch die Praxis aus Sicht eines gerechtigkeitstheoretischen Ansatzes betrachtet. Es wird eine qualitative Erhebung durchgeführt und anschliessend wird die vorgesehene Förderung der sozialen Integration im Konzept der Integrationsagenda sowie die Untersuchungsergebnisse zum Umgang mit nicht arbeitsmarktfähigen Geflüchteten in der Praxis gerechtigkeitstheoretisch betrachtet. In der Untersuchung wird deutlich, dass die Potenzialabklärung in Konzept und Praxis sehr unterschiedlich aussieht und dass die Integrationsagenda der vielseitigen Förderung sozialer Integration in der Praxis und dabei insbesondere der regionalen Vernetzung der Gemeinden nicht gerecht wird. Ausserdem wird erkannt, dass sich der Handlungsbedarf, den die Praxis formuliert, in verschiedenen Punkten mit den Ansprüchen sozialer Gerechtigkeit deckt. Basierend auf den Ergebnissen der empirischen Erhebung und der gerechtigkeitstheoretischen Perspektive werden auch Handlungsempfehlungen für die Soziale Arbeit formuliert.

Mehr Weniger
Livia Hierholzer
Die «Übrigen»
gerechtigkeitstheoretische Betrachtung des Umgangs mit nicht arbeitsmarktfähigen Geflüchteten
Master-Thesis
89 Seiten
26.02.2024