Doppeldiagnose – eine Herausforderung auch für die Soziale Arbeit?

Jede zweite Person erkrankt einmal in ihrem Leben an einer psychischen Störung. Das Risiko, zusätzlich eine Substanzstörung zu entwickeln, ist hoch. Auch umgekehrt sind die Chancen gross, dass sich aus einer Substanzstörung eine psychische Störung entwickelt. Welche Mechanismen stecken dahinter? Wie beeinflussen sich die verschiedenen Störungen? Und was bedeutet das für die betroffenen Menschen? Die vorliegende Bachelorarbeit geht dem Phänomen der Doppeldiagnose nach. Diese Literaturarbeit belegt, dass die Doppeldiagnose keine Randerscheinung ist, sondern dass es sich um eine weitverbreitete Diagnose handelt. Sozialarbeitende werden in allen Arbeitsfeldern mit Betroffenen konfrontiert. Menschen mit einer Doppeldiagnose haben hohe Ausstattungs- und Austauschdefizite sowie weniger Zugang zu individuellen Machtquellen. Sie haben umfangreichere und komplexere soziale Probleme als Menschen mit nur einer oder keiner psychischen Störung. Durch die vielschichtigen psychosozialen Auswirkungen sind in der Regel viele Fachpersonen aus den unterschiedlichsten Disziplinen in die Unterstützung involviert. Die Soziale Arbeit ist prädestiniert und verfügt über geeignete Instrumente und Verfahren, einen Beitrag zu einem gelingenderen Leben von Menschen mit einer Doppeldiagnose zu leisten. Zum einen kann mit der Sozialen Diagnostik ein ganzheitlicher Überblick über die sozialen Mechanismen geschaffen und die komplexen Sachverhalte strukturiert werden. Mit diesem Fallverständnis können die Sozialarbeitenden professionell intervenieren. Zum anderen wird mit dem Case Management das Hilfesystem koordiniert und eine optimale Ressourcenerschliessung ermöglicht.

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Roland Rüttimann, Gabriela Ziegler-Meyer, Katrin Schiess
Doppeldiagnose – eine Herausforderung auch für die Soziale Arbeit?
Bachelor-Thesis
15.08.2014