Einsamkeit im Alter
Ein Handlungsfeld für die Soziokulturelle Animation
Mit zunehmendem Alter verändern sich im Leben eines Menschen die körperlichen, psychischen und sozialen Umstände. Der Wert sozialer Beziehungen nimmt zu, das soziale Netzwerk jedoch verkleinert sich. Dieser Wandel kann teilweise problematische Folgen mit sich bringen. Der Verlust von qualitativ hohen Beziehungen und gesundheitliche Beeinträchtigungen sind wesentliche Faktoren, die Einsamkeit im Alter begünstigen. Einsamkeitsgefühle reduzieren die Lebensqualität älterer Menschen. Sie machen krank und verhindern ein menschenwürdiges Dasein. In der Schweiz waren im Jahr 2003 15,7 % der 75-jährigen und älteren Menschen von dieser Problematik betroffen. Die Tabuisierung der Einsamkeit in der Gesellschaft erschwert die Thematisierung und lässt auf eine grosse Dunkelziffer von Betroffenen schliessen. Durch den Wertewandel nimmt der Rückgang der sozialen Vernetzung auch in Quartieren und Nachbarschaften stetig zu. Für einsamkeitsbetroffene Menschen bedeutet dieser Mangel an sozialen Beziehungen eine Erschwernis in der Bewältigung ihrer Belastung. Die Profession der Soziokulturellen Animation hat deshalb die wichtige Aufgabe, die soziale Kohäsion zu fördern. Mit dem Ziel der sozialen Integration passt sie ihre Arbeitsmethoden auf die jeweilige Zielgruppe an. Ältere Menschen sind durch die Alterungsprozesse in gewissen Situationen eingeschränkt. Der Handlungsbedarf besteht also darin, die soziale Vernetzung durch die Aktivierung der Betroffenen zu fördern, ohne sie dabei zu überfordern. Seitens der Sozikulturellen Animatorinnen und Animatoren bedarf es daher einer sensiblen Herangehensweise, die sich in der Haltung und den adäquaten, auf die Ressourcen der Zielgruppe zugeschnittenen Methoden zeigt.