Einsamkeit im jungen Erwachsenenalter
Eine Literaturarbeit über die Aufgabe der Sozialen Arbeit bei der Unterstützung von jungen Erwachsenen, die von Einsamkeit betroffen sind.
Einsamkeit nimmt in den letzten Jahren national als auch international weiter zu (vgl. BFS 2023, Hammond 2018: o.S.). Dies betrifft zunehmend auch Menschen im jungen Erwachsenenalter, die als Klient*innen in verschiedenen Praxisfeldern der Sozialen unterwegs sind. Die vorliegende Bachelorthesis beleuchtet das Phänomen Einsamkeit im jungen Erwachsenenalter und stellt Bezüge zur Sozialen Arbeit her. Dazu wird die folgenden Forschungsfrage gestellt: Welche Aufgabe die Soziale Arbeit bei der Unterstützung von Menschen im jungen Erwachsenenalter, die von Einsamkeit als Risikofaktor für die Gesundheit betroffen sind?
Nebst einer theoretischen Annäherung an das Phänomen Einsamkeit und dessen gesundheitlichen Folgen erfolgt eine Auseinandersetzung mit dem Lebensabschnitt «junges Erwachsenenalter». Dabei wird auch der kontrovers diskutierten begünstigenden Einfluss digitaler Medien auf die Entstehung von Einsamkeit aufgegriffen. Um die Forschungsfrage zu beantworten, wurde auf bestehende Fachliteratur, Studienergebnisse und Daten aus Befragungen zurückgegriffen. Die Literaturarbeit zeigt, dass Einsamkeit als ein über die individuelle Ebene hinaus betrachtetes soziales Problem direkt den Gegenstand der Sozialen Arbeit berührt. Doch sowohl in der Fachliteratur, als auch in der Praxis der Sozialen Arbeit findet sich nur wenig spezifisches Wissen zur möglichen Unterstützung von Betroffenen in der Praxis. Er-schwerend kommt hinzu, dass die Tabuisierung und die fehlende Anerkennung von Einsamkeit als Problem junger Erwachsener den Zugang zu Betroffenen beeinträchtigt. Letztlich zeigt sich einerseits, dass Professionellen der Sozialen Arbeit nebst der Methode der sozialen Netzwerkarbeit und der Vernetzung kaum zielgruppenspezifische Interventionen zur Unterstützung von Betroffenen zur Verfügung stehen. Andererseits lassen sich in der Schweiz nur eine geringe Anzahl spezifischer Vernetzungsangebote für Betroffene finden, was den Handlungsspielraum im Unterstützungsprozess von jungen Erwachsenen zusätzlich schmälert.