Engagieren sich Babyboomer im Ruhestand in der Freiwilligenarbeit?

Die Lebensphase Alter hat sich aufgrund des gesellschaftlichen Wandels verändert, was sich in einer höheren Lebenserwartung und besserer Lebensqualität zeigt. Die Babyboomer treten allmählich in den Ruhestand ein und sind sich eine andere Lebensgestaltung als frühere Generationen gewohnt. Aufgrund der positiven Veränderungen hin zu einem gesünderen und längeren Alter entsteht eine gesellschaftliche Erwartung an die Babyboomer-Generation, dass sie ihre freie Zeit und Ressourcen einsetzen, um dem gesellschaftlichen Wohl beizutragen. Der Modernisierungsprozess hat sich auch auf das freiwillige Engagement ausgewirkt, wodurch neue Engagementformen entstanden sind, die als neues Ehrenamt bezeichnet werden. Dazu gehört auch ein Motivwandel, indem Freiwillige eine ehrenamtliche Tätigkeit vermehrt aus selbstbezogenen Gründen wählen. In dieser Forschungsarbeit richten die Autorinnen ihren Blick auf die Vertreterinnen und Vertreter der Babyboomer-Generation und erheben, welche Vorstellungen und Pläne sie für den Ruhestand haben und in welcher Art und Weise sie einen gesellschaftlichen Beitrag leisten möchten. Insbesondere fokussiert die Forschung die neue Form des Ehrenamts. Die Ergebnisse der qualitativen Forschung zeigen, dass die Befragten ihren Ruhestand aktiv gestalten möchten und ihnen das freiwillige Engagement in Form des neuen Ehrenamts zusagt. Demzufolge wird auf der Handlungsebene das Postulat aus Sicht der Sozialen Arbeit an die Gesamtgesellschaft formuliert, dass sie den Vertreterinnen und Vertretern dieser Generation die Möglichkeit geben soll, ihren Ruhestand bedürfnisgerecht auszugestalten. Dadurch fördern die Babyboomer ihr Wohlbefinden und sind in der Lage, sich freiwillig zu betätigen.