Erntefrische Nachbarschaft
Eine qualitative Forschungsarbeit zum Beitrag von Gemeinschaftsgärten zu einer nachhaltigen Stadt- und Quartierentwicklung aus Sicht der Soziokulturellen Animation
In dieser Bachelor-Arbeit wird der Beitrag von Gemeinschaftsgärten zur nachhaltigen Entwicklung und zu einer nachhaltigen Stadt- und Quartierentwicklung aufgezeigt. Gemeinschaftsgärten sind städtische Freiflächen, die freiwillig und im Kollektiv bewirtschaftetet werden. Mittels einer qualitativen Forschung nach der Methodologie der «Grounded Theory» in einem Gemeinschaftsgartenprojekt in Bern konnten die Wirkungen von Gemeinschaftsgärten eruiert werden. Kriterien nachhaltiger Stadt- und Quartierentwicklung, Netzwerktheorien und raumtheoretische Konzepte dienten dazu, die entstandene Theorieskizze zu erklären, zu bewerten und zu deuten. Aus den Forschungsergebnissen lässt sich ableiten, dass Gemeinschaftsgärten Möglichkeitsräume darstellen. Sie dienen als grüne Begegnungsplattform im Quartier zum Austausch von Wissen und zum Aufbau einer Nachbarschaft. Für Teilnehmende eines Gemeinschaftsgartenprojekts bieten sie Aneignungsmöglichkeiten, was zu einem persönlichen Bezug führt. Dies erhöht die Bereitschaft, sich für diesen Raum zu engagieren. Durch ihr Erscheinungsbild werten Gemeinschaftsgärten den Nahraum auf und steigern die Lebensqualität der Bewohnerinnen und Bewohner. Viele weitere Aspekte eines Gemeinschaftsgartens tragen zu einer nachhaltigen Stadt- und Quartierentwicklung bei und sichern somit die Zukunftsfähigkeit einer Stadt. Aus soziokulturell-animatorischer Sicht ist die starke Eigeninitiative und Selbstverwaltung der Gärtnernden zu unterstützen. Dabei kann die Soziokulturelle Animation eine intermediäre Position einnehmen, um zwischen der Zivilgesellschaft und der Stadtverwaltung bezüglich Freiflächennutzung zu vermitteln.
