Freiwillig?

Eine Auseinandersetzung mit Freiwilligkeit und Verpflichtung in der soziokulturellen Gemeinwesenarbeit

Das Prinzip der Freiwilligkeit ist ein Grundprinzip der Partizipation in der soziokulturellen Animation. Die Autorin und die Autoren haben in ihrer beruflichen Tätigkeit festgestellt, dass dieses Prinzip wenig reflektiert wird und daher aufgeweicht zur Anwendung kommt. So werden schon heute gute Erfahrungen in verpflichtenden Settings gemacht. In der Theorie ist die Freiwilligkeit nicht ausführlich behandelt und erforscht, aber trotzdem verankert. Das veranlasste die Autorenschaft, einen genauen Blick auf das Prinzip der Freiwilligkeit zu werfen. Das Prinzip wird in seiner Anwendung in der Gemeinwesenarbeit kritisch hinterfragt und Ergänzungen mit verpflichtenden Massnahmen werden diskutiert. Wer beteiligt sich am Quartier oder dem Gemeinwesen, welche Ressourcen werden durch die Partizipation erreicht? Was sind die Stärken und Schwächen der Verpflichtung, welches die der Freiwilligkeit? Diese Leitfragen werden durch Gruppendiskussionen und Interviews mit Praxistätigen und Strategieträger/innen diskutiert und erforscht. Wie wirkt sich die Beteiligung auf das Gemeinwesen aus, wenn freiwillig gearbeitet wird? Wie wirkt es sich aus, wenn verpflichtend respektive mit Zwang gearbeitet wird? Dabei wird nicht über Handlungsempfehlungen diskutiert, sondern über die Möglichkeiten der Partizipation und der Verträglichkeit mit dem Berufsfeld der soziokulturellen Animation. Mit den Resultaten wird eine Basis erarbeitet, welche es erlaubt, die Handlungsfelder der soziokulturellen Animation zu erweitern und zu ergänzen. Die wichtigsten Erkenntnisse sind, dass beide Prinzipien genauer erforscht werden sollen und dass Ergänzungen im Sinne des Gemeinwesens und des Berufsfeldes notwendig sind.

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Lars Koch, Remo Meister, Christine Plüer
Freiwillig?
Eine Auseinandersetzung mit Freiwilligkeit und Verpflichtung in der soziokulturellen Gemeinwesenarbeit
Bachelor-Thesis
15.01.2010