gemeinsam statt einsam
Der Familienrat vor dem Hintergrund einer lebensweltorientierten Sozialen Arbeit mit älteren Menschen im freiwilligen Kontext
Ein höheres Alter, die Nacherwerbsphase oder neue Lebensumstände führen zu vielfältigen Herausforderungen, welche ältere Menschen überfordern können. Der Sozialstaat und die Sozialarbeitenden stehen in der Pflicht, Lösungen für solche Herausforderungen zu finden. Der Familienrat könnte eine solche Lösung sein.
Der Familienrat gilt als beteiligungsorientiertes Hilfeplanverfahren, bei dem die Familie mit ihrem erweiterten Netzwerk Lösungen für herausfordernde Situationen erarbeiten kann. Aktuell wird das Verfahren meist in der Kinder- und Jugendhilfe angewendet. Da der Familienrat ebenfalls als universell gilt, wird in dieser Bachelorarbeit untersucht, welches Potenzial der Familienrat für ältere Menschen im freiwilligen Kontext bietet und wie dies vor dem Hintergrund einer lebensweltorientierten Sozialen Arbeit bewertet werden kann.
Die Recherchen ergaben, dass der Familienrat ältere Menschen bei der Erhaltung ihrer sozialen Sicherheit und Versorgung, der Auseinandersetzung mit neuen Aufgaben und Rollen unterstützen kann und auch die Möglichkeit bietet, Beziehungen zu gestalten. Überdies könnte er helfen, Unterstützungsmomente in der Familie zu erkennen, regionale Hilfe zu verorten und die Aufgabenverteilung zu koordinieren. Der Titel «gemeinsam statt einsam» bezieht sich ebenfalls auf das Potenzial des Familienrates, Gemeinschaft zu erfahren und der Einsamkeit im Alter entgegenzuwirken. Die Potenziale erfüllen zum Grossteil die Kriterien einer lebensweltorientierten Sozialen Arbeit und legitimieren damit das Verfahren. Der Sozialen Arbeit obliegt es nun, Selbstbestimmung und Partizipation bei ihrer Klientel zu fördern und mit dem Familienrat eigene Wege gehen zu lassen.