Generationenübergreifende Reproduktion von Armut

Eine Analyse aus sozialarbeiterischer Perspektive

Zukunftsperspektiven von Kindern stehen in einem engen Zusammenhang mit der Ressourcenausstattung der Herkunftsfamilie. Kinder aus nicht privilegierten Familien haben oft über das ganze Leben hinweg einen erschwerten Zugang zu materiellen und immateriellen Gütern. Durch die ungleichen Voraussetzungen ist die Chancengleichheit in der Schweiz gefährdet. Die Kombination der Kapitaltheorie von Pierre Bourdieu mit dem Lebenslagenkonzept und dem Ressourcenansatz ermöglicht die Bestimmung von ökonomischen, kulturellen, sozialen, gesundheitlichen und symbolischen Ressourcen als die wichtigsten Schutzfaktoren gegen Armut. Diese Ressourcen werden auch durch komplexe Mechanismen generationenübergreifend reproduziert. Mit dem übergeordneten Ziel, mehr Chancengleichheit zu erreichen, stellt die Förderung der armutsrelevanten Ressourcen eine Interventionsmöglichkeit der Sozialarbeit dar. Gesellschaftliche Rahmenbedingungen sind dabei von grosser Bedeutung, da sie Handlungsspielräume eröffnen oder einschränken können. Deshalb ist die Bereitstellung von Fachwissen in sozialpolitischen Prozessen eine zentrale Aufgabe der Profession der Sozialarbeit. Auch auf der Meso- und Mikroebene stehen Sozialarbeitenden zahlreiche Instrumente zur Stärkung von Schutzfaktoren zur Verfügung. Neben der externen Ressourcenerschliessung stellt die klientenzentrierte Beratung unter Einbezug relevanter Systeme wie Schule und Familie das wichtigste Instrument dar.

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Matthias Baumgart, Corinne Steffen
Generationenübergreifende Reproduktion von Armut
Eine Analyse aus sozialarbeiterischer Perspektive
Bachelor-Thesis
01.01.2013