Gestresste KindesschützerInnen

Stress und Bewältigung im Arbeitsalltag des abklärenden Kindesschutzes

Die Arbeit im abklärenden Kindesschutz verlangt viel von den dort tätigen Sozialarbeitenden. Schwierige Klientel, ungewisse Situationen und komplexe Fälle in Zusammenhang mit Gefährdung und Misshandlung von Kindern tragen dazu bei, dass diese häufiger Belastungen und Stress ausgesetzt sind als Sozialarbeitende in anderen Tätigkeitsfeldern. Aufgrund dieser Belastungen müssen sie über wirksame Bewältigungsstrategien verfügen, um ihre Arbeit längerfristig auszuüben und gesund zu bleiben. Dabei spielen persönliche und externe Ressourcen eine zentrale Rolle. Sie tragen dazu bei, wie Belastung vom Individuum wahrgenommen wird, ob sie als Stress bewertet wird und wie das daraus resultierende Coping erfolgt. Daneben zählt eine Institution mit einem funktionierenden betrieblichen Gesundheitsmanagement als wesentliche Ressource. Die Gesundheit der Mitarbeitenden liegt auch in der Verantwortung der Institutionen. Die vorliegende Forschungsarbeit verfolgt die Frage, welche Belastungssituationen und Stressfaktoren von Sozialarbeitenden im abklärenden Kindesschutz genannt werden und wie ihre Bewältigungsstrategien aussehen. Ebenfalls soll eruiert werden, welchen Beitrag die Betriebe in Bezug auf die Themen Stress und Bewältigung leisten. Die Ergebnisse zeigen auf, dass in Kindesschutzgruppen und auf der Amtsvormundschaft Stress weniger häufig wahrgenommen wird als auf polyvalenten Sozialdiensten. Daneben wird bei allen Befragten Stress nicht prinzipiell durch das Wissen um eine Kindesgefährdung ausgelöst, sondern durch Zeitknappheit in Zusammenhang mit anderen Faktoren wie Arbeitsmenge oder unklare Fälle.

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Simone Glur, Kathrin Junker
Gestresste KindesschützerInnen
Stress und Bewältigung im Arbeitsalltag des abklärenden Kindesschutzes
Bachelor-Thesis
15.08.2010