Handlungsbedarf Endometriose

Endo… was? Endometriose ist die zweithäufigste gynäkologische Erkrankung, jede zehnte menstruierende Person ist betroffen, und dennoch besteht grosse Unwissenheit und Unkenntnis dazu. Endometriose ist eine chronische Erkrankung, welche zu starken Schmerzen führen kann. Diese beeinträchtigen Betroffene nicht nur physisch, sondern auch psychisch und sozial. Schmerz ist ein soziales Phänomen, welches nur unter Berücksichtigung der bio-psycho-sozialen Ebenen ganzheitlich verstanden und behandelt werden kann. In der Behandlung von Schmerzen wird die soziale Ebene allerdings oft vernachlässigt. Die Klinische Sozialarbeit könnte hier ansetzen. Es zeigt sich jedoch, dass wenige Angebote der Klinischen Sozialarbeit für Schmerzpatient*innen vorhanden sind, obschon Fachpersonen die Notwendigkeit dieser Angebote klar beschreiben und einen Ausbau fordern. In der heutigen Gesellschaft müssen Menschen leistungsfähig, belastbar und gesundheitlich widerstandsfähig sein. Die Auswirkungen von Endometriose können das Gegenteil davon erzeugen. Durch das fehlende Wissen bezüglich Endometriose, sowohl in der Gesellschaft wie auch in der Medizin, dauert es oft zehn Jahre, bis Betroffene eine Antwort und Diagnose auf ihre Beschwerden erhalten. Hinzu kommt, dass Endometriose keine sichtbare Erkrankung ist und Betroffene dadurch mit Unverständnis aus dem gesellschaftlichen sowie sozialen Umfeld konfrontiert werden. Die vorliegende Bachelorarbeit befasst sich mit den Realitäten, mit welchen Endometriose Betroffene konfrontiert sind, und zeigt Unterstützungsmöglichkeiten der Klinischen Sozialarbeit auf. Leitend für die Erarbeitung dieser Bachelorarbeit ist
folgende Fragstellung Welche Auswirkungen haben Endometriose-bedingte chronische Schmerzen auf die Lebensqualität von Betroffenen und welchen Beitrag kann die Klinische Sozialarbeit zur Unterstützung leisten? Schlussfolgernd wird aufgezeigt, dass nicht nur die Klinische Sozialarbeit Handlungsbedarf gegenüber Endometriose Betroffenen hat. Auch in der gesamten Sozialen Arbeit, der Gesellschaft sowie der Politik besteht Handlungsbedarf im Umgang mit Endometriose, welcher von Aufklärung und Sensibilisierung bis zur Schaffung einer verbesserten Versorgungsrealität reicht