Homonationalistisch geprägte Diskurse im Kontext der Offenen Jugendarbeit
Eine qualitative Forschungsarbeit
Ausgangspunkt dieser Bachelor-Thesis bildet das Konzept Homonationalismus. Dieses wird anhand einer theoretischen Rahmung auf den Kontext der Offenen Jugendarbeit [OJA] bezogen. Hierbei werden hegemoniale Diskurse zu Sexualität und Queerness sowie deren gesellschaftlichen Auswirkungen beleuchtet. Diese zeigen sich darin, dass ›der Westen‹ als ›fortschrittlich und queerfreundlich‹ gilt, während durch Prozesse des Otherings Personengruppen von ›nicht-westlichen‹ Nationen als ›queerfeindlich‹ eingestuft werden. Anhand des Homonormativitätskonzepts wird aufgezeigt, wie bestimmte Queers in die Gesellschaft integriert werden und ›andere‹, rassifizierte, migrantisierte und/oder muslimische queere Subjekte unsichtbar bleiben. Jene Konstruktionen prägen die Lebensrealitäten von Adressat:innen, womit sich die Praxisrelevanz für die OJA zeigt. Inwiefern diese im Diskurs der Fachpersonen (de)konstruiert werden, wurde in folgender Forschungsarbeit untersucht. Als methodische Herangehensweise wurden Interviews mit Fachpersonen durchgeführt und anhand einer Diskursanalyse ausgewertet. Dabei wurden unterschiedliche homonationalistische Prägungen erkennbar, wie bspw. das Kulturalisieren von Queerfeindlichkeit oder indem queerfeindliche Aussagen von migrantisierten Jugendlichen negativer interpretiert wurden als von ›schweizerischen‹. Dazu wurden u.a. folgende Handlungsempfehlungen ausgearbeitet: Die Reflexion von Ein- und Ausschlussmechanismen, das Dekonstruieren von Norm- und Machtverhältnissen sowie das Entwickeln von (mehrfach-) diskriminierungssensiblen Arbeitsweisen.