Integration, Rassismus, Soziale Arbeit

Der Einfluss von rassistischen Ausgrenzungsmechanismen auf die Integration von Menschen mit Status F in der Schweiz und Handlungsmöglichkeiten für Sozialarbeiter*innen

Die vorliegende Bachelor-Thesis setzt sich mit den Lebensbedingungen von vorläufig aufgenommenen Menschen in der Schweiz auseinander und untersucht den Einfluss von rassistischen Ausgrenzungsmechanismen auf deren Integration. Aufbauend auf diesen Erkenntnissen werden Handlungsmöglichkeiten für Sozialarbeiter*innen eruiert. Das Forschungsinteresse geht auf den bestehenden Diskurs bezüglich der Ungleichbehandlung von geflüchteten Menschen in der Schweiz zurück. Sozialarbeiter*innen haben angesichts der sozialen Gerechtigkeit den Auftrag, Exklusion aufgrund von Diskriminierung zurückzuweisen und ungerechte Praktiken aufzudecken. Gleichzeitig sollen sie im Handlungsfeld Migration, gerahmt von Politik und Gesetzen, integrationsfördernd arbeiten.
Daraus ergeben sich folgende Fragestellungen:
Inwiefern wird die Integration von vorläufig aufgenommenen Menschen in der Schweiz durch rassistische Ausgrenzungsmechanismen gehemmt?
Welche konkreten Handlungsmöglichkeiten bestehen für Sozialarbeiter*innen, um auf erkannte rassistische Ausgrenzungsmechanismen zu reagieren?

Es wird ein Analyseraster entworfen, anhand dessen ausgewählte gesetzliche Grundlagen sowie Studien und Berichte zu Lebensbedingungen von vorläufig aufgenommenen Personen in integrationsrelevanten Bereichen auf rassistische Ausgrenzungsmechanismen hin untersucht werden. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse werden mit dem Integrationsverständnis von Christine Riegel in Verbindung gebracht. Danach findet eine theoretische Rahmung für das sozialarbeiterische Handeln mit geflüchteten Menschen statt, indem Widersprüche zwischen professionellen Ansprüchen und Grenzen sowie weitere Spannungsfelder aufgezeigt werden. Um innerhalb dieser Spannungsfelder Handlungsmöglichkeiten eruieren zu können, wird die Theorie der rassismuskritischen Sozialen Arbeit eingeführt. Empowerment und Powersharing dienen als handlungsleitende Konzepte. Abschliessend werden drei konkrete Handlungsmöglichkeiten für Sozialarbeiter*innen formuliert.

Die Ergebnisse zeigen, dass die Integration von vorläufig aufgenommenen Personen zwar gefordert, diese jedoch paradoxerweise durch gegenwärtige Rechtsbestimmungen, Diskurse, Vorurteile, Otheringprozesse und Entwertungen gehemmt wird. Für Sozialarbeiter*innen bestehen nur beschränkte Handlungsmöglichkeiten, um darauf zu reagieren. Zudem setzt rassismuskritisches Handeln ein Verständnis von Rassismus als gesamtgesellschaftliches Verhältnis sowie Ressourcen seitens der involvierten Institutionen voraus.

Mehr Weniger
Céline Bloch, Laura Fellmann, Julia Zahno
Integration, Rassismus, Soziale Arbeit
Der Einfluss von rassistischen Ausgrenzungsmechanismen auf die Integration von Menschen mit Status F in der Schweiz und Handlungsmöglichkeiten für Sozialarbeiter*innen
Bachelor-Thesis
127 Seiten
12.2022
10.26038/743728