Intergenerationelles Wohnen - Chancen und Risiken für ältere und alte Menschen
Eine qualitative Forschung zum Einfluss intergenerationeller Wohnformen auf das Soziale Kapital älterer und alter Menschen in ländlichen Regionen
Die vorliegende Bachelorarbeit befasst sich mit dem aufkommenden Konzept des intergenerationellen Wohnens und fokussiert die persönlichen Sicht- und Erlebensweisen der älteren und alten Bewohnenden. Es werden die Fragen erörtert, inwiefern intergenerationelles Wohnen einen positiven Einfluss auf das Sozialkapital der älteren und alten Bewohnenden nehmen kann und welche Risiken diese Wohnform birgt. Weiter wird dargestellt, welche Rolle die Soziale Arbeit in diesem Setting ausführen kann. Aufgrund der wenigen empirischen Grundlagen für das intergenerationelle Wohnen auf dem Land konzentriert sich die vorliegende Arbeit auf die Untersuchung ländlicher Beispiele intergenerationeller Wohnprojekte.
In einem qualitativen Zugang wurden sechs Leitfadeninterviews mit Bewohnenden im Alter von 66 bis 89 Jahren in drei unterschiedlichen intergenerationellen Wohnprojekten durchgeführt und anhand der zusammenfassenden Inhaltsanalyse ausgewertet. Die Forschungsergebnisse wurden auf der Grundlage der theoretischen Herleitung diskutiert und interpretiert. Die Erkenntnisse der Arbeit bestätigen, dass intergenerationelles Wohnen das Sozialkapital älterer und alter Menschen positiv beeinflussen kann und sich die Lebensqualität der Bewohnenden dank der nachbarschaftlichen Unterstützung und den vielseitigen Kontaktmöglichkeiten erhöht. Gleichzeitig zeigt sich, dass die Generationendurchmischung Herausforderungen für das nachbarschaftliche Zusammenleben birgt. Schlussfolgernd zeigt sich für die Soziale Arbeit ein grosses Potenzial im Handlungsfeld des intergenerationellen Wohnens an, welches in Form von Siedlungsassistenzen aufgegriffen werden kann.