Interprofessionelle Vernetzung und Kooperation im Frühbereich
Ein Beitrag der Sozialarbeit zur Reduktion von angeordneten Kindesschutzmassnahmen
Die frühe Kindheit gilt als prägendste Lebensphase und Kleinkinder zählen zu einer besonders vulnerablen Personengruppe. In der Schweiz gehört Gewalt in einer beachtlichen Anzahl Familien zum Erziehungsalltag. Negative Kindheitserfahrungen, ausgelöst durch Gewalt oder chronischen Stress können sich schädlich auf die kindlichen Entwicklungen auswirken. In der Schweiz besteht eine vielfältige Palette mit Angeboten aus dem Bereich der frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung (FBBE). Jedoch sind diese Angebote nicht systematisch miteinander vernetzt. Die vorliegende Bachelor-Arbeit befasst sich mit der Frage, wie eine interprofessionelle Vernetzung und Kooperation der FBBE-Angebote mit Institutionen der Sozialarbeit etabliert werden kann, um unter anderem eine Reduktion von angeordneten Kindesschutzmassnahmen zu erzielen. Dazu wurde nationale und internationale Literatur systematisch recherchiert und aufbereitet. Am Beispiel von zwei erfolgreichen Netzwerk-Programmen (primano und Frühe-Hilfen) wurden wirksame Aspekte zur Vernetzung und Kooperation abgeleitet. Da die strukturellen und politischen Rahmenbedingungen für eine idealtypische systematische Vernetzung und Kooperation der FBBE-Angebote in absehbarer Zeit nicht möglich scheint, erachtet es die Autorin als zielführend, wenn mindestens eine interprofessionelle Vernetzung und Kooperation zwischen Kitas und Institutionen der Sozialarbeit etabliert wird.