Ist Motivation Nebensache?
Die Beachtung von Motivation als Chance für wirksamere Soziale Arbeit
In allen Tätigkeitsfeldern der Sozialen Arbeit ist Motivation bedeutsam und kann als Schlüsselfaktor für nachhaltige Veränderungen bzw. für das Erreichen eines Ziels betrachtet werden. Die vorliegende Arbeit zeigt auf, welche Rolle Motivation in der Sozialen Arbeit spielt und wie sich das Konstrukt Motivation beschreiben sowie erklären lässt. Weiter wird dargelegt, was für Handlungswissen sich den Professionellen der Sozialen Arbeit bietet, um Menschen in ihren individuellen Motivationsprozessen optimal zu unterstützen.
Die Auseinandersetzung mit Lexika sowie vier Grundlagenwerken der Sozialen Arbeit macht deutlich, dass die Thematik Motivation in der Disziplin Soziale Arbeit nur eine marginale Erwähnung findet. Wie jedoch der Blick in die jüngere Literatur zeigt, steigt die Zahl der Autorinnen und Autoren, die Motivationsarbeit als zentrale Aufgabe sehen und sich dem Thema intensiv widmen.
Die Motivationspsychologie liefert mit dem Überblicksmodell, dem Rubikon-Modell sowie dem Transtheoretischen Modell wissenschaftliche Grundlagen, die sich speziell für das Feld der Sozialen Arbeit eignen. Die Motivationsentstehung wird von personen- und situationsbezogenen Faktoren beeinflusst und stellt einen zyklischen, höchst individuellen Vorgang dar, in dem Prozesse der Zielfindung und Zielrealisierung eine zentrale Rolle spielen.
Sowohl der Ansatz der Motivierenden Gesprächsführung, das Praxismanual zur Motivationsförderung als auch das Zürcher Ressourcen Modell & Training liefern praxisbezogene Interventionen mit klaren Anleitungen und nützlichen Arbeitsblättern. Alle diese Methoden sind personenzentriert, bieten eine strukturierte Vorgehensweise und ermöglichen ziel- und ressourcenorientierte Motivationsarbeit.