Junge Erwachsene in der Wohnungslosigkeit
Grundsätze für die Arbeit mit wohnungslosen jungen Erwachsenen und deren Umsetzung in den Angeboten der Sozialen Arbeit im Kanton Basel-Stadt
Rund 18% der NutzerInnen der Notschlafstelle in Basel sind junge Erwachsene zwischen 18 und 25 Jahren. Auch Zahlen der Notschlafstelle für Jugendliche und junge Erwachsene in Bern und Zürich weisen darauf hin, dass es in der Schweiz junge Menschen ohne festen Wohnsitz gibt (vgl. Rêve sûrs – Sichere Träume 2022: 10, Sozialwerk Pfarrer Sieber 2021: 13). Das Ziel der Bachelor-Thesis ist es herauszufinden, inwiefern die spezifische Situation von jungen wohnungslosen Erwachsenen zwischen 18 und 25 Jahren in den Angeboten der Sozialen Arbeit im Kanton Basel-Stadt berücksichtigt wird. Die Arbeit möchte auf die Thematik wohnungsloser junger Erwachsenen in der Schweiz aufmerksam machen. Dafür werden verschiedene Zahlen, die auf wohnungslose junge Erwachsene in der Schweiz hinweisen, zusammengetragen. Zudem soll herausgefunden werden, wie sich die Situation von jungen wohnungslosen Menschen darstellt und inwiefern die Soziale Arbeit mit ihren Angeboten im Kanton Basel-Stadt diesen Menschen gerecht wird. Aus den Forschungsergebnissen verschiedener Studien wurden als Ergebnisse sechs Grundsätze abgeleitet, die für die Arbeit mit wohnungslosen jungen Erwachsenen bedeutend sind. Zu den Grundsätzen gehören Niederschwelligkeit, Hilfe zur Selbsthilfe, Beratung, Sensibilisierung für die Lebenslage junger (wohnungsloser) Erwachsener, das Vorhandensein einer Koordinationsperson und einer sicheren und raschen Rückzugsmöglichkeit. Dreizehn Angebote der Sozialen Arbeit wurden auf diese Grundsätze hin evaluiert. Insbesondere stationäre Angebote fallen durch ihre geringe Niederschwelligkeit auf, wodurch junge wohnungslose Menschen gar nicht erst adressiert werden. Dabei stellt sich heraus, dass im Kanton Basel-Stadt insbesondere ein Bedarf an sicheren und rasch zugänglichen Rückzugsorten und an Sensibilisierung für die Lebenslage von jungen Erwachsenen besteht. Damit lässt sich sagen, dass junge wohnungslose Erwachsene zwar Zugang zu Hilfe haben, diese jedoch ungenügend auf ihre Situation ausgerichtet ist.
