Junge Rechtsbrecherinnen und Rechtsbrecher im Massnahmenvollzug

Eine empirische Untersuchung mit Fokus auf die Subjektperspektive als Beitrag für eine gelingende soziale Integration von jungen Straftäterinnen und Straftätern im Kanton Bern

Ausgezeichnet mit dem Anerkennungspreis des Vereins Alumni BFH Soziale Arbeit

Das Phänomen der Jugenddelinquenz lässt seit jeher die Diskussion über wirksame Strategien zur Spezial- und Generalprävention aufflammen. Im Rahmen von jugendstrafrechtlichen Schutzmassnahmen versuchen die zuständigen Vollzugsbehörden den Entwicklungsverlauf von Jugendlichen mit dem Ziel der sozialen Integration positiv zu beeinflussen.

In vorliegender Master-Thesis geht es zunächst darum, die Kriterien zur Beurteilung einer Massnahmenbedürftigkeit zu erörtern und die Bedeutung von Zielvereinbarungen als Mittel zur Massnahmensteuerung zu klären. Darüber hinaus wird untersucht, welche Faktoren und spezialpräventiven Aktionsfelder dazu beitragen, die soziale Integration der Jugendlichen zu fördern. Die meist vernachlässigte Perspektive der Betroffenen tritt hierbei in den Fokus des Interesses.
Als Forschungsdesign dient ein sogenannter Mixed-Methods-Ansatz, indem sowohl eine quantitative als auch eine qualitative Untersuchung zur Anwendung kommt. Nebst einer Aktenanalyse mit Daten aus 105 abgeschlossenen Schutzmassnahmen aus dem Kanton Bern werden fünf problemzentrierte Leitfadeninterviews mit ehemals massnahmenpflichtigen jungen Betroffenen durchgeführt.

Die empirischen Ergebnisse der Master-Thesis verdeutlichen, dass der Umgang mit straffällig gewordenen Jugendlichen in vielerlei Hinsicht eine Herausforderung darstellt und Reaktionen auf unterschiedlichen Ebenen zu erfolgen haben. Die Unterstützung durch die Vollzugsbehörde und die damit einhergehenden Konzepte der Sozialen Arbeit werden mehrheitlich als förderlich und hilfreich erlebt. Allerdings zeichnet sich die Arbeit mit Jugendlichen im Massnahmenvollzug dadurch aus, dass eine tragfähige und transparente Beziehungsgestaltung die Basis für einen erfolgreichen Verlauf darstellt. Das Bedürfnis nach Stabilität, Strukturen, sozialer Eingebundenheit und realistischen Perspektiven ist gleichermassen bedeutsam wie die ständige Auseinandersetzung und Konfrontation mit ungünstigen Verhaltensweisen. Hierfür bilden gemeinsam formulierte Massnahmenziele ein ideales Instrument, um eine sinnvolle Verlaufsrichtung festzulegen und sich dem Ziel der sozialen Integration anzunähern.

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Marc Schnyder
Junge Rechtsbrecherinnen und Rechtsbrecher im Massnahmenvollzug
Eine empirische Untersuchung mit Fokus auf die Subjektperspektive als Beitrag für eine gelingende soziale Integration von jungen Straftäterinnen und Straftätern im Kanton Bern
Master-Thesis
121 Seiten
08.2015
978-3-03796-552-8