Kindeswohlgerechte begleitete Übergaben und begleitete Besuche im Begleiteten Besuchstreff Zürich

Diese Master-Thesis entstand aus einer Ausschreibung des Begleiteten Besuchstreffs (BBT) Zürich, in welcher aufgrund der Herausforderungen, insbesondere mit konflikthaften Eltern, der Unterstützungsbedarf der angebotsnutzenden Eltern untersucht werden sollte. Die vorliegende Arbeit analysiert deshalb, welche Unterstützung die Eltern im Rahmen der begleiteten Übergaben und begleiteten Besuche im BBT Zürich brauchen, damit diese kindeswohlgerecht ablaufen. Zunächst werden relevante Bezüge aus Studien sowie der Literatur zu den Themen elterliche Konflikte nach der Trennung, Kindeswohl und Kindeswille sowie verschiedene Interventionsformen bei Konflikten nach der Trennung beleuchtet. Um die Fragestellung zu beantworten, wurde ein mehrperspektivisches qualitatives Forschungsvorgehen angewendet. Die entsprechenden Daten wurden mittels teilstandardisierter Leitfadeninterviews mit angebotsnutzenden Eltern sowie teilstandardisierter Expert:inneninterviews mit Mitarbeitenden des BBT Zürich und Beistandspersonen aus dem Kanton Zürich erhoben. Deren Auswertung erfolgte mit der Grounded Theory Methodologie. Aus den Ergebnissen lässt sich schliessen, dass die Eltern je nach Bedarf auf unterschiedliche, allenfalls miteinander zu kombinierende, beraterische, therapeutische und mediative Interventionsformen sowie Elternkurse angewiesen sind, was zum aktuellen Zeitpunkt unzureichend gewährleistet ist. Aufgrund des mehrperspektivischen Fokus wurde jedoch deutlich, dass nicht nur der Elternbedarf berücksichtigt werden kann, sondern eine Einbettung in die Gesamtthematik erforderlich ist. Diese beinhaltet die Elternarbeit, das Kind als Akteur:in, Strukturen und Ressourcen im BBT Zürich, Ressourcen und Aufgabenwahrnehmung der Beistandspersonen, Vernetzung und/oder Kombination mit verschiedenen Unterstützungsmassnahmen sowie Zusammenarbeit und Wissen im Fachpersonensystem.